Werbung

IS kontrolliert Grenze zwischen Syrien und Irak

Syrische Kämpfer versuchen, den IS zurückzuschlagen.

Die Terrormiliz IS ist in Syrien weiterhin auf dem Vormarsch. Medienberichten zufolge kontrolliert die Dschihadistenorganisation inzwischen mehr als die Hälfte des vorderasiatischen Landes. Im Verlauf der jüngsten Kämpfe fiel auch der letzte Grenzposten, der noch von Regierungstruppen gehalten wurde, in die Hände des IS. Damit hat die Miliz nun die Kontrolle über den gesamten Grenzverlauf zwischen Syrien und dem Irak. Nachdem sich die syrischen Truppen aus dem Grenzgebiet um Al Walid Tanef zurückgezogen hatten, habe das Land auch "seinen letzten Übergang nach Irak verloren", so Rami Abdel Rahman von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte laut "Spiegel Online". Ein IS-Kämpfer, der von "Reuters" kontaktiert worden war, bestätigte die Einnahme des Grenzübergangs.

Das Vorrücken des "Islamischen Staates" scheint inzwischen unaufhaltsam. Zuletzt hatte die Terrormiliz die antike Stadt Palmyra im Zentrum von Syrien erobert. Regierungssoldaten, die sich noch in der Stadt aufhielten, wurden von den IS-Kämpfern hingerichtet – insgesamt 17 Enthauptungen soll es bereits gegeben haben. Und die Häuser in der Stadt werden immer noch durchkämmt, um weitere Gegner ausfindig zu machen. Tagelang habe es in Palmyra weder Wasser noch Strom gegeben, auch die medizinische Versorgung sei ausgesprochen problematisch. Sorge gilt nun auch den archäologischen Stätten im Südwesten von Palmyra, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Noch habe es keine Zerstörung wie im irakischen Nimrud gegeben. Sollte es aber auch in Palmyra so weit kommen, wäre das "ein enormer Verlust für die Menschheit", so Irina Bokowa von der UNESCO.

Doch nicht nur in Syrien, auch im benachbarten Irak gehen die Kämpfe weiter: Nachdem die IS-Kämpfer bereits die Stadt Ramadi überrannt hatten, gehen die Gefechte nun im zehn Kilometer entfernten Husajba weiter, von wo aus syrische Regierungstruppen ursprünglich die Zurückeroberung von Ramadi geplant hatten.