„Kontrollierte Notwasserung“ - Forscher will Verschwinden von Flug MH370 wissenschaftlich gelöst haben

Eine Boeing 777 startet in die dunkle Nacht (Symbolbild).<span class="copyright">Getty, Lin Yangchen</span>
Eine Boeing 777 startet in die dunkle Nacht (Symbolbild).Getty, Lin Yangchen

Ein australischer Wissenschaftler präsentiert eine neue Theorie zum Verbleib von Flug MH370. Er stützt seine Erkenntnisse auf umfassende Analysen und früheren Forschungen.

Zehn Jahre nach dem Verschwinden von Flug MH370 könnte das Rätsel gelöst sein. Ein australischer Forscher will den Absturzort gefunden haben. Seine Analyse hielt einer Begutachtung durch andere Wissenschaftler in einem zweijährigen Peer-Review-Verfahren stand, wie Vincent Lyne auf seinem LinkedIn-Profil schreibt.

Forscher vermutet absichtliche „kontrollierte Notwasserung“

Der Malaysia Airlines-Flug verschwand am 8. März 2014. Seither wurden nur wenige Wrackteile gefunden. Die Boeing 777 ging auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verloren. Beobachter spekulieren seitdem über den Verbleib der 239 Insassen. Lyne, welcher an der University of Tasmania lehrt, vermutet den Absturzort im Indischen Ozean. Laut seiner Studie könnte das Flugzeug in einem 6.000 Meter tiefen Loch liegen.

Seine Studie wurde im Fachblatt „Journal of Navigation“ veröffentlicht. Lyne glaubt, Kapitän Zaharie Amad Shah habe eine „kontrollierte Notwasserung“ durchgeführt. Er stützt seine Annahme auf frühere Forschungen, unter anderem von Larry Vance, einem kanadischen Flugzeugabsturz-Ermittler. Vance erklärte 2018, dass Flug MH370 über Treibstoff und laufende Triebwerke verfügte. Ein technisches Versagen schloss er aus.

Mutmaßlich vom Absturz ausgelöstes Signal in der Nähe aufgezeichnet

Lyne schreibt auf LinkedIn, das Rätsel sei nun „umfassend wissenschaftlich gelöst“. Er vermutet ein inszeniertes Verschwinden durch Shah. Seine Theorie basiert auf der Route, die Shah auf seinem Heim-Simulator flog. Ob eine neue Suche an Lynes Daten anknüpft, ist unklar. Wissenschaftlich betrachtet weiß man laut Lyne, warum die bisherigen Suchen scheiterten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Lage des Wracks bestätigt wird.

Erst im Juni entdeckten britische Forscher ein mit Unterwassermikrofonen aufgezeichnetes ein Signal, das von dem vermissten Flugzeug stammen könnte. Die Wissenschaftler untersuchten Daten von Unterwassermikrofonen in Kap Leeuwin, das in der Nähe der von Lyne vermuteten Absturzstelle liegt, die zur Zeit des mutmaßlichen Absturzes ein sechs Sekunden langes Signal im Indischen Ozean aufzeichneten.