"Kontrolliertes Verblutenlassen": Tim Mälzer zieht bei "Markus Lanz" bitteres Fazit

Seine Tränen brachten im Mai die Verzweiflung vieler Gastronomen auf den Punkt. Nun war Tim Mälzer erneut bei Markus Lanz zu Gast. Am Umgang der Bundesregierung mit der Gastronomie ließ der Koch erneut kein gutes Haar.

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Tim Mälzer zog ein bitteres Fazit im Jahresrückblick von Markus Lanz im ZDF. (Bild: ZDF)

Nach den Beschlüssen der Ministerpräsidenten und Angela Merkels von Mittwoch ist klar: Der Teilshutdown ist bis 20. Dezember verlängert. Für Gastronomiebetriebe heißt es bis dahin, dass die Türen geschlossen bleiben - dabei kämpfen schon jetzt viele Restaurants um das finanzielle Überleben, einige mussten während der Coronakrise bereits aufgeben. Umso bitterer fiel das Fazit von Tim Mälzer im Jahresrückblick von Markus Lanz in "Markus Lanz - Das Jahr 2020" am Mittwoch aus.

Nachdem Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher die weiteren 17 Milliarden Euro Hilfsgelder im Zuge der Corona-Pandemie ansprach, entgegnete der Koch nur bitter: "Es wäre jetzt an der Zeit, damit anzufangen. Es sind noch keine Gelder geflossen und den Ersten geht die Luft aus." Mälzer griff sogar zu einem sehr drastischen Bild und sprach von einem "kontrollierten Verblutenlassen."

"Unverantwortlich, anmaßend, unverschämt!" Tim Mälzer redet sich bei "Markus Lanz" in Rage

Zwar nannte er das Hilfsangebot "großzügig", appellierte aber im gleichen Atemzug an die Politik: "Es muss jetzt auch kommen." Aber selbst die maximale Abschlagszahlung von 10.000 Euro bringe Mälzer nicht wirklich weiter, wie er betonte: "Ich hab 80 Mitarbeiter, das ist ein Dreivierteltag."

Wiedereröffnung am 20. Dezember ein "kompletter Blödsinn"

Wann Mälzer seine zwei Restaurants in Hamburg wieder öffnet, ließ der TV-Koch aber offen. Am 20. Dezember werden die Türen definitiv geschlossen bleiben, wie er verriet: "Wir planen intern in unserem Team und mit unseren Gastronomien, nicht zu öffnen." Aktuell rechne der Koch mit seinem Team erst mit einer Wiederaufnahme des Betriebes im März. Der Aufwand einer Wiederöffnung in Kombination mit den strikten Beschränkungen sei schlichtweg zu hoch, wie der 49-Jährige erläuterte: Mälzer: "Es ist nicht einfach so Herd an und irgendwas in den Topf schmeißen, sondern du musst so einen Apparat auch anschieben."

Alleine für die Wiederöffnung seien drei Tage Vorlauf nötig, bei einem möglichen erneuten Shutdown erfordere auch das Herunterfahren aller Tätigkeiten wieder drei Tage. Mälzers Fazit: "Es ist zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, und ich glaube auch, dass man das für die Gäste und für die Menschen vielleicht machen sollte, aber aus wirtschaftlichen Gründen definitiv nein." Das sei "kompletter Blödsinn".

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