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Kontroverse um Mars-Projekt mit Laien

Mann verteidigt Astronauten-Ehefrau

Sonia Van Meter will auf dem Mars leben (Bild: Getty Images)
Sonia Van Meter will auf dem Mars leben (Bild: Getty Images)

Eine Kolonie auf dem Mars bis zum Jahr 2027 und das nur mit Laien? Das Projekt „Mars One“ klingt schier unglaublich und zieht dementsprechend viel Kritik auf sich. Darunter haben auch die Finalisten für die nie dagewesene Mission zu leiden. Besonders Kandidatin Sonia Van Meter muss sich viele Anfeindungen gefallen lassen. Nun schlägt ihr Ehemann zurück.

Während die NASA noch mit Robotern die Möglichkeit von Kolonien auf dem Mars erkundet, macht ein holländischer Unternehmer seit Jahren ernst mit der Besiedelung unseres Nachbarplaneten. Bas Lansdorp will bis zum Jahr 2027 vier Astronauten auf den Mars bringen, die dort die Grundlagen für eine Kolonie legen sollen. Diese Pioniere sollen nicht etwa erfahrene Raumfahrer und Wissenschaftler sein. Das Projekt „Mission One“ suchte per öffentlichem Aufruf nach ganz normalen Menschen, die für dieses extrem gefährliche Abenteuer bereit sind.

Aus den mehr als 200.000 Bewerbern wurden kürzlich 100 Finalisten ausgewählt. Darunter ist auch die Politikberaterin Sonia Van Meter aus dem US-Bundesstaat Virginia. Die eloquente Mutter zweier Söhne stieg schnell zum Medienstar auf. Mit dem neuen Ruhm wurde die 36-Jährige aber auch zur Zielscheibe von Kritikern des Projekts. Nun hat ihr Ehemann in einem Artikel Stellung gegen die Anfeindungen bezogen und seine Gedanken zu der Reise ohne Wiederkehr seiner Frau geteilt.

Jason Stanford beklagte in seinem Artikel für das Magazin „Texas Monthly“ den öffentlichen Sexismus. Als Frau habe seine Gattin der archetypischen Figur des Raumfahrers einen neuen Dreh verliehen. Selbst die altehrwürdige BBC habe bei einem Radiointerview nicht vor Fragen nach dem Sexleben des Paars zurückgeschreckt. Van Meter sei zudem unzählige Male gefragt worden, wie sie bloß ihren Mann und ihre zwei Söhne zurücklassen könne.

Denn die Besiedelung des Mars ist von vornherein als Trip ohne Rückkehr angelegt. Sollten die Astronauten die Reise und die extremen Bedingungen auf dem Planeten überstehen, wird ihnen spätestens die dünne Atmosphäre den Garaus machen. „Die Strahlung wird vermutlich die Siedler innerhalb eines Jahrzehnts töten“, schrieb Stanford. „Was meine persönliche Horrorgeschichte werden könnte, würde das größte Abenteuer der Welt werden.“

Er widersprach vehement Kritikern, laut denen sich die Teilnehmer den Einzug ins Finale erkauft haben sollen. Seine Frau habe lediglich eine Anmeldegebühr von etwa 37 Dollar entrichtet. An die Adresse der Verfasser „hässlicher“ Kommentare im Internet schloss Stanford mit den Worten: „Wir sind bloß ein normales, verheiratetes Paar in einer außergewöhnlichen Situation und wir gehen es Schritt für Schritt an.“

Sehen Sie hier: Dieser Mann lebte wie auf dem Mars