Konzern hält Klagen für unbegründet - Ex-Manager verklagen VW wegen gestrichener Prämien und Gehaltserhöhungen

VW-CEO Blume und Finanzchef Antlitz nehmen auf der Motorhaube einer Ikone Platz<span class="copyright">TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images</span>
VW-CEO Blume und Finanzchef Antlitz nehmen auf der Motorhaube einer Ikone PlatzTOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images

Ehemalige VW-Manager klagen gegen den Autobauer. Der Volkswagen-Konzern hatte zuvor zugesagte Prämien und Gehaltserhöhungen gestrichen.

Volkswagen##chartIcon hat die Job-Garantie für seine 120.000 Beschäftigten in Deutschland aufgekündigt und plant Werksschließungen. Doch jetzt sieht sich der Autobauer mit einer Klagewelle konfrontiert. Mehr als 100 ehemalige VW-Manager klagen vor dem Arbeitsgericht Braunschweig auf vereinbarte Prämien und Gehaltserhöhungen.

Laut „Bild“ handelt es sich bei den Klägern überwiegend um außertariflich bezahlte Ex-Manager im Vorruhestand. Diese profitierten bislang von „Zeit-Wertpapieren“, die ihnen ermöglichten, früher in den Ruhestand zu gehen und dennoch ihre Bezüge zu behalten. Im vergangenen Jahr erhielten sie demnach noch einen Inflationsausgleich von 3000 Euro und eine Gehaltserhöhung von 5,2 Prozent.

Einmalzahlung und Gehaltserhöhung gestrichen

Wie „Bild“ weiter berichtet, hatte der VW-Vorstand die für Mai geplante Auszahlung von einmalig 1000 Euro und eine weitere Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent als Teil von Sparmaßnahmen gestrichen. Die Betroffenen berufen sich auf eine Zusage des Unternehmens, den Tarifabschluss auch für sie zu übernehmen.

„Bild“ zitiert einen VW-Sprecher mit den Worten: „Wir halten die entsprechenden Klagen für unbegründet und werden unsere Rechtsauffassung vor Gericht darlegen.“ Am 15. Oktober sollen die ersten 27 Fälle verhandelt werden. Insgesamt liegen laut „Braunschweiger Zeitung“ 120 Klagen vor, davon 100 bei Volkswagen und etwa 20 bei VW-Finanztöchtern.

Volkswagen-Aktie nähert sich Ein-Jahres-Tief

Volkswagen-Aktien notieren am Donnerstagnachmittag bei 91,36 Euro. Der Schlusskurs am Vortag betrug 92,84 Euro.

Damit setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen Tage fort. Die Aktie liegt gut 23 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 118,96 Euro und nähert sich ihrem 52-Wochen-Tief von 87,72 Euro.

VW macht den ID.3 spürbar günstiger

Doch es gibt auch gute Nachrichten aus dem Konzern: Volkswagen senkt ab Oktober 2024 die Preise für das Elektroauto VW ID.3 erheblich. Die Basisversion VW ID.3 Pure wird dann von bisher 36.900 Euro auf 33.300 Euro reduziert. Eine zusätzliche VW-Prämie von 3570 Euro ermöglicht es, das Fahrzeug für unter 30.000 Euro zu erwerben. Insgesamt soll die Preissenkung durch effizientere Produktion und geringere interne Kosten realisiert werden.

Laut Martin Sander, Vertriebsvorstand bei VW, wurde intensiv daran gearbeitet, die internen Kosten zu senken. „Wir haben intensiv daran gearbeitet, unsere internen Kosten zu senken, um den ID.3 zu einem deutlich günstigeren Preis anbieten zu können“, erklärte er. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Verkaufszahlen zu steigern und an die verschärften CO2-Richtlinien der EU anzupassen.