Konzern will Kosten drücken - VW-Manager klagen gegen Lohn-Kürzungen, Gericht entscheidet gegen sie

Das Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg.<span class="copyright">Moritz Frankenberg/dpa</span>
Das Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg.Moritz Frankenberg/dpa

Volkswagen befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und kürzt Gehälter. Rund 100 Führungskräfte, darunter auch Rentner, klagen gegen den Autobauer. Das Arbeitsgericht Braunschweig gibt VW Recht.

Volkswagen kämpft mit schwachen Absatzzahlen. Konzern-Chef Oliver Blume will deshalb die Kosten drücken. Dazu sollen die Löhne deutlich sinken. Doch eine Gruppe von VW-Mitarbeitern rebelliert dagegen.

VW könnte drei Werke in Deutschland schließen

Laut der „Wirtschaftswoche“ klagen etwa 100 ehemalige und aktive VW-Manager vor dem Arbeitsgericht Braunschweig gegen Gehaltskürzungen. Die Kläger fordern stattdessen die Auszahlung einer Inflationsprämie sowie eine Tariferhöhung.

Das Arbeitsgericht Braunschweig wies die ersten Klagen Mitte Oktober ab. In 23 Fällen entschied es gegen die Kläger, wie es in dem Bericht heißt. Weitere Klagen sind anhängig.

Volkswagen argumentiert, dass die Kürzungen notwendig sind. Personalvorstand Arne Meiswinkel habe spürbare Kostenentlastungen gefordert. Der Volkswagen-Konzern wolle bis 2026 mehrere Milliarden Euro einsparen. Etwa, indem Volkswagen drei Werke in Deutschland schließt. Oder, indem der Konzern die Löhne pauschal senkt.

Die VW-Rentner begründen ihre Forderungen mit einer angeblich verbindlichen Zusage aus März 2023. Laut dem Bericht will Volkswagen jedoch den zweiten Teil der Inflationsprämie und die Tariflohnerhöhung nicht zahlen.

Asiatische Autobauer hängen deutsche Anbieter ab

Der Volkswagen-Konzern schafft es gerade bei E-Autos nicht, die geplanten Mengen abzusetzen. Kritiker werfen VW vor, zu teure oder unattraktive Modelle anzubieten.

2023 verkaufte VW weltweit laut Daten von Statista 771.100 batterieelektrische Fahrzeuge. Das war ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber seit dem Wegfall der deutschen E-Auto-Kaufprämie im Dezember 2023 halten sich die Kunden zurück.

Nicht nur bei VW. Obwohl die weltweiten Zahlen beim Absatz von E-Autos steigen, können die deutschen Hersteller wie VW, Audi, Porsche, BMW und Mercedes davon nicht profitieren. Aktuelle Zahlen zu den bestverkauften Pkw beziehungsweise E-Autos zeigen: Asiatische Autobauer wie Toyota liegen weit vorne, deutsche Anbieter hinken hinterher.