Konzern will Kosten senken - Infineon streicht 1400 Stellen und verlagert Jobs ins Ausland

Infineon will weltweit Jobs abbauen oder in billigere Länder verlagern.<span class="copyright">Robert Michael/dpa</span>
Infineon will weltweit Jobs abbauen oder in billigere Länder verlagern.Robert Michael/dpa

Der deutsche Chiphersteller Infineon reagiert auf wirtschaftliche Herausforderungen und streicht 1400 Stellen. Weitere 1400 Jobs wandern in Billiglohnländer. Damit will der Konzern seine Kosten drücken.

Infineon-Chef Jochen Hanebeck kündigte am Montagmorgen an, dass sein Unternehmen in den nächsten drei Jahren durch das Sparprogramm „Step up“ einen hohen dreistelligen Millionenbetrag einsparen will. Das berichtet das „Handelsblatt“.

Im Infineon-Werk Regensburg sind 500 Jobs betroffen

Davon soll das Infineon##chartIcon-Werk in Regensburg besonders betroffen sein. Dort stünden 500 Stellen auf der Kippe. Außerdem will Infineon das Verpacken von Chips aus Kostengründen verlagern. CEO Hanebeck forderte Geduld von den Aktionären: „Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran“, sagte der Topmanager laut dem „Handelsblatt“.

 

Infineon kämpfe derzeit mit großen Lagerbeständen seiner Kunden. Auch deshalb unterschritt der Konzern im jüngsten Quartal leicht die eigene Umsatzprognose. Die mauen Geschäfte belasten den Infineon-Aktienkurs: Das Papier verlor seit Jahresbeginn etwa ein Fünftel seines Wertes. Der Börsenwert liegt derzeit bei 40 Milliarden Euro. Nach Vorstellung der Kostensenkungspläne konnte die Infineon-Aktie leicht zulegen, gegen den Trend der stark unter Druck stehenden Börsen.

Infineons Autosparte soll im laufenden Jahr wachsen

Denn Infineon kann laut dem Bericht auch Positives vermelden: Der Umsatz in der wichtigen Autosparte stieg leicht gegenüber dem Vorquartal. Infineon erwartet hier im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzplus von drei Prozent. Das Unternehmen gehört im Bereich Automotive zu den weltweiten Marktführern.

Ende September 2023 beschäftigte Infineon laut eigenen Angaben knapp 59.00 Mitarbeiter. Der Umsatz erreichte 2023 rund 16,3 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss belief sich auf 1,42 Milliarden Euro.