Konzert: Klagendes Spiel der Geschwister Mendelssohn

Der Abend hat etwas Exklusives: In Saal des Konzerthauses, der eine Bestuhlung für 1580 Personen anbietet, sind gerade einmal 350 Plätze besetzt. Zum ersten Mal fehlt der hüstelnde Sitznachbar.

Das dritte Konzert der Young Euro Classics am Montagabend steht in diesem Jahr unter dem Titel: „Jungstars – Auf Flügeln der Zeit“. Im Pandemiejahr hat sich das Festival für junge Musiker und Musikerinnen aus der gesamten Welt auf Künstler der Berliner Akademien konzentriert und bietet Kammermusik an statt Symphonien.

Auf der Bühne stehen an diesem Abend die Streicher Yamen Saadi und Jamila Asgarzade mit der Violine, Katrin Spiegel mit der Viola und Assif Binness mit dem Violoncello. Drei stammen aus Israel, Jamila Asgarzade aus Aserbaidschan.

Wenn die Geschwister Mendelssohn Mozart einrahmen

Sie studieren an der Barenboim-Said Akademie, die sich besonders für die Förderung von Talenten aus Nahost und Nordafrika einsetzt. Die Veranstalter haben sich für ein „Berlin-Programm“ entschieden, gemäß dem diesjährigen Motto, europäische Musikmetropolen aufleben zu lassen.

Und so rahmen zwei Streichquartette des Berliner Geschwisterpaars Mendelssohn ein Mozart-Duo ein, das als fröhlicher Platzhalter zwischen den sehnsüchtig-klagenden mendelssohnschen Stücken steht.

Den Anfang macht ein Streichquartett in Es-Dur von Fanny Hensel, der talentierten und bedauerlicherweise wenig geförderten Schwester Mendelssohns. Das zu ihren Lebzeiten ungedruckte Stück ist weitestgehend unbekannt, gilt aber als ihr face...

Lesen Sie hier weiter!