Konzert-Kritik: So war das Konzert von Patti Smith in Spandau

(Archivbild)

Sie beginnt den Abend getragen. Bedächtig. Sie singt den Blues. Als die New Yorker Poetin und Rock-Sängerin Patti Smith am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr lässig und unprätentiös mit ihrer Band auf der Bühne der Spandauer Zitadelle erscheint, winkt sie fröhlich ins Publikum, um dann ihr Konzert mit "Wings" vom "Gone Again"-Album aus den Neunzigern zu eröffnen. "If there's one thing could do for you you'd be a wing in heaven blue" singt sie mit dieser vibrierenden Altstimme und hat die an die 7000 Besucher sofort auf ihrer Seite.

Patti Smith ist eine Ausnahmeerscheinung in der Welt des Pop. Man bezeugt dieser selbstbewussten Frau, die vor mehr als 40 Jahren mit "Horses" eine der aufregendsten LPs des Rock eingespielt hat, auf eine selbstverständliche Weise Respekt. Kompromisslos hat sie ihre Kunst gegen alle Widrigkeiten des Showbusiness verteidigt, sich dann viele Jahre lang ins Familienleben zurückgezogen, um Mitte der Neunziger glorreich auf die Bühne zurückzukehren. Cool steht sie da in ihrem schwarzen Anzug, und unterstreicht mit ihren Händen einer Schamanin gleich die Intensität der Textzeilen.

Der Abend ist konsequent auf Steigerung aufgebaut

Mit "Dancing Barefoot" und "Ghost Dance" lässt die graumähnige 70-Jährige zwei Songs aus den 70er-Jahren folgen, letzterer eine Hommage an die Hopi-Indianer mit der unmissverständlichen Botschaft "We will live again" – ein vehementes Plädoyer für die Rettung und Erhaltung unserer Erde. Ja, Patti Smith hat noch immer diese ehrliche Wut a...

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