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Konzertkritik: Bei Devendra Banhart trifft Flower Power Online-Shopping

Es kommt nicht häufig vor, dass bei einem Konzert die Pausen zwischen den Songs so kurzweilig sind wie am Freitagabend im Astra Kulturhaus. Doch Folk-Barde Devendra Banhart schafft es, den ausverkauften Saal nicht bloß musikalisch, sondern auch mit seinen Anekdoten zu unterhalten. So kommen die Fans nicht nur in den Genuss seiner obskuren Texte, sondern erfahren auch, wie es dazu kam, dass er einst Danny DeVito einen Frappuccino zubereitete.

Allerdings darf bei all der Plauderlaune die Musik nicht zu kurz kommen. Freak Folk nennen manche das ambivalente Genre, in dem seine Melodien stattfinden. Da treffen fernöstliche Klänge auf Jazz oder Disco – und über allem schwebt Banharts Stimme mit ihrem markanten Tremolo.

Optisch passt der Musiker gut in die Friedrichshainer Nachbarschaft des Astra. Mit seinem schwarzen Vollbart und der kalifornischen Bohème würde er unter den Hipstern der Warschauer Straße wohl kaum auffallen. Und auch im Publikum glaubt man mehrmals, seinen Doppelgänger zu erblicken.

Devendra Banhart trägt den Zweitnamen Obi

Begleitet wird der 38-jährige, der in Anlehnung an einen berühmten Star-Wars-Charakter den Zweitnamen Obi trägt, von einer vierköpfigen Band. Seine Texte sind mal auf Englisch, mal auf Spanisch wie die verträumte Nummer „Mi Negrita“. Getanzt wird dazu auf dem Parkett des Astra sehr rücksichtsvoll, während der Sänger selbst ausladend über die Bühne scherbelt. Dabei bewegt er sich so ungezwungen, als stünde er vor dem heimischen Spiegel und nicht vor ...

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