Konzertkritik: James Blunt verwandelt Mercedes-Benz-Arena in ein Wohnzimmer

Der britische Singer-Songwriter James Blunt war zu Gast in Berlin (Archiv)

Zwar heißt sie "The Afterlove-Tour", aber schon im Gespräch vorab sagte James Blunt, für ihn sei es eine "Greatest-Hits"-Tour. So klingt es auch, als er am Montagabend den kompletten Reigen seiner Großhits in der Mercedes-Benz Arena spielt.

"Ich wurde schon vorgewarnt, dass es ein Schmuseabend wird" sagt einer der wenigen männlichen Besucher zu seinem Sitznachbar. Ja, Sitznachbar. Die Halle ist komplett bestuhlt. Die Hälfte des Publikums vergisst jedoch für eineinhalb Stunden ihre Stühle und schwankt wie Bäume im Wind von rechts nach links, während sich die andere genussvoll nach hinten lehnt.

Blunt muss sich nichts mehr beweisen

Schmusesänger wird James Blunt nicht gerecht. Zwar kennt man den Briten vor allen Dingen von seinen Balladen wie "Same Mistake", der Titelmelodie des Liebes-Dramas "P.S. Ich liebe dich", "You´re Beautiful" oder "No Bravery", aber Blunt beweist an diesem Abend, dass er für mehr steht, als melancholisch-romantische Texte. Auch wenn da, mitten auf der Bühne und dem Klischee entsprechend, dieses schlageresk anmutend weiße Klavier, das weiße Schlagzeug, die weiß verhängten Lautsprecher stehen.

Aber Blunt muss eben auch nichts mehr beweisen. Hat er doch schon alles erreicht, was man sich als Musiker wünschen kann. Neun Jahre nach Elton John war er der erste britische Künstler, der es wieder schaffte, an die Spitze der Billboard Charts zu springen, Welt-Tourneen hat er schon zahlreiche auf dem Buckel. Und ein Domizil auf Ibiza hat er auch.

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