Konzertkritik: Ohne Freddie Mercury wirken Queen wie eine Cover-Band

Queen und Adam Lambert bei einem konzert 2017 in London. Lambert übt die große Pose

Berlin. Roboterhände heben den gewaltigen Vorhang, und dann rockt Brian May los. Der Queen-Gitarrist lässt auch noch mit 70 Jahren sein Instrument effektvoll verzerrt singen wie ein junger Gitarrengott. Erst dann startet Sänger Adam Lambert mit den Lyrics von „Tear It Up“. Auch, wenn der Sänger wie eine Discokugel glitzert, ist damit klar, wer das Alphamännchen in der gut besuchten, aber nicht ausverkauften Mercedes-Benz-Arena ist: May und seine Gitarre lassen an diesem Abend die Herzen der Fans höher schlagen.

Seit 2004 ist Queen, die Superband der 70er- und 80er-Jahre, in Abständen wieder auf Tour. Erst mit Paul Rodgers als Leadsänger, nun seit 2012 mit Adam Lambert. Trotzdem stellt sich immer noch die Frage: Geht das überhaupt ohne Freddie Mercury? Tatsächlich sind es weniger die gesanglichen, sondern eher die instrumentalen Momente, in denen die Band zu alter Größe findet. Ansonsten erweisen sich Queen + Adam Lambert, wie die Formation nun offiziell heißt, als absolut grandiose Coverband der eigenen Hits.

Sänger Paul Lambert reicht nicht an Freddie Mercury heran

An den genialen, 1991 viel zu früh an Aids gestorbenen, charismatischen Freddie Mercury reicht Lambert auch nach sechs Jahren mit Queen nicht ran. Er hat ebenfalls eine Mehroktavenstimme. Aber die verfügt bei weitem nicht über die Nuancen und Schattierung der einzigartigen Stimme von Mercury. Die war rau und warm, rockig und opernhaft zugleich.

Lambert macht jedoch nicht den Fehler, den großen Freddie zu kopieren. Er bleibt s...

Lesen Sie hier weiter!