Konzertkritik: Bei Peter Hammill gleicht kein Konzert dem anderen

Peter Hammill macht den Abend zu etwas Besonderem

Berlin. Er seziert die Irrungen und Wirrungen des menschlichen Daseins. Ängste und Wahnsinn, Einsamkeit und die Vergänglichkeit irdischen Lebens modelliert der britische Sänger und Songschreiber Peter Hammill zu meist düsteren, dennoch anregenden und mitunter sperrigen Kompositionen, denen man sich als Zuhörer aussetzen muss, dann aber schnell ihrem popfernen Charme erliegt. Mehr als drei Dutzend Soloalben hat der Mann aus Middlesex veröffentlicht. Und war seit 1969 zudem Frontmann der richtungweisenden Progrock-Band Van der Graaf Generator.

Breitenwirkung ist seine Sache nicht. Doch seit Jahrzehnten hat Peter Hammill weltweit eine so kleine wie ungeheuer treue Fangemeinde, die seine große Kunst zu schätzen weiß. Beim ersten von zwei ausverkauften Berlin-Konzerten am Sonnabend im Quasimodo erscheint er unspektakulär ganz in Weiß, setzt sich an den Flügel und eröffnet sein Gastspiel mit "The Siren Song", den er 1977 mit Van der Graaf Generator aufgenommen hat. Peter Hammill, eine Legende. Ein großer, hagerer, älterer Herr, der im November 70 Jahre alt wird und sich auch nach bald 50 Jahren immer noch ruhelos auf Tourneen durch Klubs und Theater begibt.

Hammill macht den Abend zu etwas Besonderem

Mit kraftvollem Anschlag und einer kräftigen, zwischen Tenor, Falsett und grollendem Schreien wechselnden Stimme macht er jeden Abend zu etwas Besonderem. Denn kein Konzert gleicht dem anderen. Es gibt kein festgefügtes Programm, für jeden Auftritt stellt er seine Songs neu zusammen. In Berlin sp...

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