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Konzertkritik: Super Sound, super Stimmung - Die Stones rocken Berlin

Ron Wood und Mick Jagger von den Rolling Stones rocken das Olympiastadion in Berlin

Berlin. Humor hat er ja, Sir Mick Jagger: „Wir haben eine großartige Zeit in Berlin“, ruft er dem ausverkauften Olympiastadion zu, auf Deutsch: „Wir sind auf eurem neuen Flughafen gelandet. Er war völlig leer." Gelächter im Rund, dann Jubel. Auch der Rest der Show der Stones ist so: charmant, bisschen frech, mit einer Menge Schmiss. Das hat so gar nichts von Selbstfeier oder Legendenbesichtigung, bevor die Herren Rocker – alle mittlerweile über 70 – vielleicht demnächst in Rente gehen.

Bislang kann von jedenfalls Rente keine Rede sein. Das Riff von „Street Fighting Man“ knallt aus den Boxen – und es ist verdammt laut. Keith Richards drischt die Seiten mit diesen spastischen, zugleich eleganten Richards-Moves. Er sieht aus wie eine Comic-Figur seiner selbst, mittlerweile völlig zerknittert, im Piraten-Outfit: ein unwahrscheinlicher Überlebender seines Lebensstils. Jagger hingegen – rote Lederjacke, schwarzes Pailletten-Shirt – joggt vom ersten Song an ausgiebig über die Bühne.

Die Rolling Stones verzichten auf eine überladene Bühnentechnik

Die ist für Stones-Verhältnisse schlicht geraten: keine Riesenbrücken, Aufblas-Phalli oder Autoreifen. „No Filter“ heißt die aktuelle Stones-Tour, und so gibt es neben obligatorischen Videoleinwänden, ohne die nur die Leute auf den 800-Euro-Plätzen was erkennen könnten, nur einen weit ins Stadion ausgreifenden Laufsteg, auf dem Jagger schlendert, tanzt, rennt und hüpft. Immer noch drahtig, immer noch sexy. Entweder der Mann nimmt sehr guten Drogen, ode...

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