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Korruption? PSG-Boss als Zeuge verhört

Nasser Al-Khelaifi, katarischer Präsident des französischen Meisters Paris St. Germain, ist offenbar im Rahmen einer Korruptionsuntersuchung bezüglich der Vergabe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften an Katars Hauptstadt Doha vorgeladen worden.

Dies berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Berufung auf Justizkreise.

Al-Khelaifi (45) habe demnach am Mittwoch seine Aussage gemacht, allerdings als Zeuge. Gegen ihn liefen derzeit keine Ermittlungen.

Doha hat gegen London das Nachsehen

Im Kern der Befragung sei es um zwei Zahlungen in Höhe von insgesamt 3,5 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 3,1 Millionen Euro) gegangen, die Oryx Qatar Sports Investment im Jahr 2011 auf das Konto der Sportvermarktungsfirma von Papa Massata Diack überwiesen haben soll. Dieser ist der per internationalem Haftbefehl gesuchte Sohn von Lamine Diack, der 1999 bis 2015 an der Spitze des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF gestanden hatte.

Damals bewarb sich Doha um die Leichtathletik-WM 2017, die letztlich an London vergeben wurde. 2014 erhielt die Hauptstadt Katars aber den Zuschlag für die WM 2019 (28. September bis 6. Oktober).

Untersucht werden offenbar auch die Umstände, unter denen die Olympischen Sommerspiele 2016 nach Rio de Janeiro und 2020 nach Tokio vergeben wurden.

Sohn von international gesuchtem Haftbefehl Diack

Oryx Qatar Sports Investments gehört zu gleichen Teilen Nasser Al-Khelaifi und seinem Bruder Khalid. Das Unternehmen arbeitet losgelöst vom Staatsfonds Qatar Sports Investments (QSI), dem PSG gehört.

Oryx soll sich laut AFP in einem Memorandum of Understanding verpflichtet haben, Sponsoring- und TV-Rechte für 32,6 Millionen US-Dollar zu erwerben, vorausgesetzt, Doha hätte den Zuschlag für 2017 erhalten.