Kosovo und Serbien: Am 1. September besteht Explosionsgefahr

Kriegsgefahr bestehe im Kosovo nicht, meint der Befehlshaber der KFOR-Truppen, die seit 1999 in dem Land stationiert sind. Angespannt ist die Lage aber in jedem Fall.

Die Regierung will die Bestimmungen bei der Einreise in die mehrheitlich serbischen Gebiete verschärfen. Stichtag ist der 1. September, nachdem Proteste der serbischen Bevölkerung des Landes Anfang August für eine Verschiebung des Inkrafttretens gesorgt hatten. Srđan Milosavljević, Bürgermeister von Zvečan, einer mehrheitlich serbischen Gemeinde im Kosovo sagt:

„Sollte es keine einvernehmliche Lösung geben, werden wir, die serbische politische Vertretung, den Vorgang einleiten, uns gemeinsam mit unseren Landsleuten auf sämtlichen Ebenen aus allen Institutionen des Kosovo zurückzuziehen. Wir werden staatliche und kommunale Institutionen verlassen, dann die Gerichte, Staatsanwaltschaften und die Polizei. Dadurch wird der Prozess in Brüssel aufgelöst."

Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten versuchen zu vermitteln. Im Streit geht es unter anderem um PKW-Kennzeichen und Ausweispapiere, doch all dem liegt zugrunde, dass Serbien das Kosovo nicht als unabhängigen Staat anerkennt.

Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti und das serbische Staatsoberhaupt Aleksandar Vučić geben der jeweiligen Gegenseite die Schuld für die verworrene Lage.