Kotau vor der Kommunistischen Partei: "Fast & Furious"-Star entschuldigt sich bei China

Nach einem umstrittenen Interview hat John Cena seine "Liebe" zum chinesischen Volk bekundet. (Bild: Dia Dipasupil/Getty Images)
Nach einem umstrittenen Interview hat John Cena seine "Liebe" zum chinesischen Volk bekundet. (Bild: Dia Dipasupil/Getty Images)

Die Kommunistische Partei Chinas bestimmt immer mehr, was gesagt werden darf: Das musste nun auch Hollywood-Star John Cena erfahren.

John Cena, Wrestler und einer der Hauptdarsteller im Film "Fast & Furious 9", hat sich nach einer umstrittenen Äußerung beim chinesischen Volk entschuldigt. Wie CNN berichtet, hatte Cena im taiwanischen Fernsehen gesagt, Taiwan sei "das erste Land" weltweit, in dem der neue Film des erfolgreichen Franchise zu sehen sei. In den sozialen Netzwerken entlud sich nach Bekanntwerden von Cenas Äußerung ein patriotischer Sturm der Entrüstung - Taiwan ist zwar eine demokratisch regierte, unabhängige Inselrepublik, wird von der Volksrepublik China aber als Teil des eigenen Territoriums angesehen.

Am Dienstag kroch Cena schließlich zu Kreuze und erklärte im chinesischen Twitter-Pendant Weibo, ihm tue sein "Fehler leid". Auf Chinesisch sagte Cena in einem Video, er "liebe und respektiere China und das chinesische Volk". Zum Status von Taiwan äußerte sich der 44-Jährige nicht, was manche User nur noch mehr erzürnte: Cena, so ein Nutzer, solle auf Chinesisch sagen, dass Taiwan ein Teil Chinas sei.

Auch chinesische Staatsmedien berichteten

Der "Vorfall" wurde auch von chinesischen Staatsmedien aufgegriffen, etwa vom englischsprachigen Propagandablatt "Global Times", das über Cenas angeblich "falsche" Behauptung, Taiwan sei ein eigener Staat, berichtete.

"Fast & Furious" ist in China seit Jahren äußerst erfolgreich, allein der nun gestartete neunte Teil der PS-Reihe (in Deutschland ab 15. Juli im Kino) spielte in der Volksrepublik binnen weniger Tage 135 Millionen US-Dollar ein. Während der Corona-Pandemie, die in China ihren Ursprung nahm, wurde das Land zum weltweit größten Kinomarkt, der kritische Äußerungen allerdings knallhart abstraft: Als vor wenigen Wochen die Regisseurin Chloé Zhao mit ihrem Film "Nomadland" bei den Oscars abräumte, wurde der Name der in Peking geborenen Filmemacherin im chinesischen Internet zensiert - weil Zhao, die mittlerweile in den USA arbeitet, sich vor sieben Jahren in einem Interview kritisch über ihre Heimat geäußert hatte.