Köttbullar ganz ohne Billy: So heiß sind die Kunden auf Ikea-Essen

Zu Ikea fährt man, um neue Möbel zu kaufen. Oder? (Bild: ddp)
Zu Ikea fährt man, um neue Möbel zu kaufen. Oder? (Bild: ddp)

Primär gehen die Kunden zu Ikea, um Möbel zu kaufen – dachte man bisher. Mittlerweile sind die Restaurants des schwedischen Möbelgiganten aber derart beliebt, dass sie für viele andere zur großen Konkurrenz werden.

Zu Beginn seien die Restaurants nicht mehr als „Sofa-Seller“ gewesen, sagte Gerd Diewald gerade zum US-Magazin „Fast Company“. Ein reines Mittel zum Zweck also, um die Kunden kulinarisch bei Laune zu halten, während sie stundenlang zwischen Billy-Regalen und Küchenkrimskrams umherstolpern und am Ende so viel wie möglich in ihr Auto packen. Doch das ist längst vorbei. Über die Jahrzehnte haben sich die Kunden derart an Köttbullar & Co. gewöhnt, dass mittlerweile ein Drittel von ihnen das Möbelhaus ausschließlich ansteuert, um unter anderem den Klassiker, Hackbällchen mit Pommes und brauner Soße, zu verspeisen.

Ikea macht Gastronomie-Ketten Konkurrenz

Ein Bereich, der nur deshalb so lange vernachlässigt wurde, weil er im Vergleich zu den Verkaufsumsätzen relativ wenig Gewinn einbringt. Weil aber hier vom Weltkonzern Ikea die Rede ist, ist das wirklich relativ zu betrachten: Weltweit verspeisten Ikea-Kunden im vergangenen Jahr 650 Millionen Gerichte und gaben dafür 1,7 Milliarden Euro aus.

Lesen Sie auch: Mit dieser Aktion lag Adidas komplett daneben

Das ist mehr Umsatz als ihn zum Beispiel die Systemgastronomie Vapiano einfährt und nur etwas weniger als Subway mit seinen Sandwiches umsetzt. Deutschlandweit gehört Ikea also schon jetzt zu den zehn größten Gastro-Ketten!

Zukunftsvision: Essen schlägt Möbel

Ikea-Manager Michael La Cour wagte gegenüber „Fast Company“ schon einmal einen Blick in die Zukunft: „Ich glaube fest daran, dass es Potenzial gibt. Ich hoffe, dass die Kunden in ein paar Jahren sagen werden: ‘Ikea ist ein toller Ort, um Essen zu gehen, und nebenher verkaufen sie auch noch Möbel.'” Erste Tests dafür sind bereits gelaufen.

Lesen Sie auch: Auf dieses WhatsApp-Feature haben wir sehnsüchtig gewartet

In Großstädten wie Paris, London und Oslo sind in den vergangenen Jahren immer wieder Pop-up-Restaurants getestet worden. Typischerweise mit Hackbällchen, Lachs-Gerichten, Kinder-Bio-Pasta und Zimtschnecken, dafür ganz ohne Billy & Co.

Sehen Sie auch: Kommt das iPhone 8 ohne diesem beliebten Feature?