Heftige Abrechnung mit Bundestrainer
Seit der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am 1. November seinen Bundeskader für die kommenden Olympia-Saison bekanntgab, gibt es unter den Athleten fast kein anderes Gesprächsthema mehr.
Weil der DLV seinen Kader nach den schwachen Ergebnissen in den vergangenen Weltmeisterschaften (in Budapest gab es zuletzt keine einzige Medaille) ausdünnen musste, erwischte es einige Athleten, die nicht damit rechneten.
So erklärte der deutsche 1500-Meter-Meister Marius Probst im SPORT1-Interview, er sei sicher gewesen, in den Kader zu kommen. „Es ist einfach schade, dass man keine Wertschätzung für seine Leistung erhält. Gerade vor einem Olympischen Jahr sollte man die Besten fördern“, sagte Probst.
Jens Mergenthaler, einer der besten deutschen Hindernisläufer und ebenfalls ausgebootet, schloss seine Abrechnung mit dem Verband in einem Instagram-Post mit den Worten: „Danke für nichts DLV“.
„Dass das nicht möglich ist, ist ein Armutszeugnis“
Auch 5.000-Meter-Spezialist Maximilian Thorwirth fand keine Kader-Berücksichtigung, kann die Entscheidungen des Verbandes aber zumindest teilweise nachvollziehen. Bei einem speziellen Thema geht der Athletensprecher aber aus dem Sattel – der mangelnden Kommunikation mit den Athleten.
„Die Bundestrainer haben es nicht geschis*** bekommen, vernünftig mit ihren Athleten zu kommunizieren. Das kotzt mich langsam an“, echauffierte sich Thorwirth im Podcast Auslaufen, den er selbst zusammen mit Ex-Hindernisläufer Felix Hentschel betreibt.
Thorwirth geht dabei auf den Laufbereich ein – und speziell auf Hindernis-Bundestrainer Markus Kubillus, ohne ihn jedoch namentlich zu erwähnen: „Es kann nicht sein, dass ein Jens Mergenthaler keinen Anruf von seinem Hindernis-Bundestrainer bekommt, der ihm erklärt, warum er es nicht in den Kader geschafft hat. Dass das nicht möglich ist, ist ein Armutszeugnis.“