Kräftemessen zwischen Trump und Macron: Händeschütteln als politische Macht-Demonstration

Der französische Staatspräsident hatte seinen US-amerikanischen Kollegen fest im Griff. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)
Der französische Staatspräsident hatte seinen US-amerikanischen Kollegen fest im Griff. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)

US-Präsident Donald Trump und der französische Staatschef Emmanuel Macron bewiesen bei ihrem Treffen im Pariser Élysée-Palast einmal mehr, dass ein Händedruck auf dem politischen Parkett manchmal weit mehr ist als nur eine formelle Begrüßung.

Das Händeschütteln hat in der Präsidentschaft von Donald Trump bei offiziellen Staatsbesuchen eine neue Dimension bekommen. Der US-Präsident ist bekannt dafür, als Machtdemonstration die Hand seines Gegenübers lange und fest zu drücken, oft scheinbar gar nicht mehr loslassen zu wollen. Bei Trumps Händedruck geht es um die Zurschaustellung von Dominanz, Überlegenheit. Das kann durchaus zu unangenehmen und verkrampften Situationen führen – oder auch, je nach Gesprächspartner, zu einem regelrechten Kräftemessen.

Kräftiger Händedruck

Einer, der bereits Erfahrung mit Trumps spezieller Form der Begrüßung hat, ist Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Dieser bewies beim Zusammentreffen der beiden Staatsoberhäupter am Samstag einmal mehr Handschlagqualität und drückte ebenfalls kräftig zu.

Trump und Macron gaben sich betont freundschaftlich. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)
Trump und Macron gaben sich betont freundschaftlich. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)

Macron setzte für die Begrüßung nicht nur merklich Kraft, sondern auch einiges an Ausdauer ein. Wie eine Momentaufnahme eines Fotografen zeigt, lockert Trump bereits die Finger, möchte loslassen. Macron hingegen lässt nicht locker und hat die Hand seines Amtskollegen weiterhin fest im Griff.

Die Handshake-Historie von Trump und Macron

Es ist nicht das erste Mal, dass Macron den Handschlag mit Trump zum Kräftemessen hochstilisiert. Bereits im Juni dieses Jahres trafen die beiden Staatschefs auf dem G-7-Gipfel in La Malbaie im kanadischen Québec zusammen. Auch hier setzte Macron auf einen betont kräftigen, langen Händedruck – und zwar so sehr, dass man auf Fotos deutlich den weißen Abdruck von Macrons Fingern auf Trumps Handrücken sehen konnte.

Macrons Händedruck hinterließ beim G-7-Gipfel deutliche Spuren. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)
Macrons Händedruck hinterließ beim G-7-Gipfel deutliche Spuren. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)

“Kein unschuldiger Handshake”

Die Handshake-Historie von Trump und Macron geht sogar bis in den Mai 2015 zurück. Damals kam es in Brüssel zum ersten offiziellen Treffen der beiden. Und zum ersten Handschlag-Duell. “Mein Handschlag mit ihm, er war nicht unschuldig”, erklärte Macron nach dem Treffen einer französischen Zeitung.

Die User auf Twitter lieferten auch prompt die passenden Tweets zur Handschlag-Fehde:

“Macron war Trump total überlegen, er sah wirklich unglücklich aus – (Trump wird vermutlich mit Zöllen auf französische Waren reagieren).”

“Trump verliert nicht nur den ‘Händedruck’-Krieg, er schaut Macron nicht einmal mehr in die Augen. Danach versteckt er sich auf seinem Hotelzimmer, spielt den ganzen Nachmittag auf Twitter herum und schickt Kelly (Stabschef des Weißen Hauses – Anm. d. Red.) zur Belleau-Zeremonie. Was ist die Steigerung von Lachnummer?”

“Macht Händeschütteln wieder merkwürdig.”

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