Krankenschwester wendet sich mit Post an Impfgegner

In Kindergärten und Schulen teilen sich die Eltern in zwei Lager: Solche, die ihre Kinder impfen lassen und solche, die Impfen als schädliche Abzocke der Pharma-Industrie betrachten. In einem Facebook-Post führt eine Krankenschwester Impfgegnern vor Augen, welche Folgen ihre Argumentation konsequenterweise haben müsste.

Sollte man Kinder impfen oder nicht – die Meinungen sind verschieden (Symbolbild: Getty Images)
Sollte man Kinder impfen oder nicht – die Meinungen sind verschieden (Symbolbild: Getty Images)

In einem Facebook-Post wendet sich eine kalifornische Krankenschwester und Mutter namens Meggy Doodle an Menschen, die sich und ihre Kinder nicht impfen lassen. Es sei jedem selbst überlassen zu glauben, dass die Pharma-Industrie den Menschen mit ihren Impfstoffen nur das Geld aus der Tasche ziehen will oder sie sogar vergiften wolle. Wer das glaube, schreibt Doodle weiter, solle dann aber auch konsequent sein: “Dann sollten sie auch nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen und behandelt werden wollen, wenn sie krank werden.“ Denn wer anders als die Pharma-Industrie sollte die Medikamente herstellen?

Im Ernstfall geht es nicht ohne Medikamente

Wer mit einer lebensgefährlichen Blutvergiftung ins Krankenhaus komme, werde dort mit Antibiotika vollgepumpt. Wer droht, an einem allergischen Schock zu sterben, dem können nur Medikamente das Leben retten. Ihren asthmakranken Kindern dürften Impfgegner dann auch keinen Inhalator geben.

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Doodle schreibt weiter: “Du hast einen Herzinfarkt? Dann halte dich an deine Öle und bring deine Angelegenheiten in Ordnung, denn das Einzige, was wir dir anbieten können, sind Medikamente und Verfahren, die von den gleichen Menschen kommen, die auch für die angeblich so bösen Impfungen verantwortlich sind.“ Ach ja, und weiter: “Wenn du Krebs bekommst, denk nicht mal an eine Chemotherapie.“

Ob man sich impfen lässt oder nicht, betrifft auch andere Menschen

Was Doodle mit ihrem Appell bezweckt, ist klar: Sie will die Menschen darauf hinweisen, dass es einfach ist, Impfungen mit fadenscheinigen Begründungen abzulehnen. Wenn es aber hart auf hart kommt, sieht die Sache schon anders aus. Weiter schreibt sie: “Seid nicht so naiv. Alles hat Risiken und Nebenwirkungen. Medizin ist nicht perfekt.“

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Und doch gebe es kein wirksameres Mittel um zu verhindern, dass Menschen an vermeidbaren Krankheiten sterben. Impfgegner sollten nicht nur an sich denken, sondern auch an Menschen wie Schwangere, Babys oder chronisch Kranke, die sich selbst nicht impfen lassen können und deren Risiko sich mit jedem nicht Geimpften erhöht.

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