Durchfall, Erbrechen & Übelkeit: Worauf Sie bei TK-Beeren unbedingt achten sollten

Es ist praktisch und lecker: Tiefkühlobst hat schon so manch einem das schnelle Frühstück oder den Kuchen gerettet. Das RKI weist jedoch darauf hin, dass TK-Beeren potenziell mit Krankheitserregern kontaminiert sein können.

TK-Obst ist das ganze Jahr verfügbar und besonders gesund. Denn das Obst wird nach der Ernte direkt eingefroren und ist dadurch besonders frisch und reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Während eine ganze Schale Blaubeeren quasi in Rekordzeit aufgegessen werden muss, bevor die ersten Früchte anfangen zu schimmeln, halten sich eingefrorene TK-Beeren und weiteres Obst ganz einfach einige Monate im Tiefkühler.

TK-Obst: Macht es uns krank?

Auch wenn TK-Obst wirklich rundum praktisch ist, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (RKI) vor enthaltenen Keimen. Grund dafür ist eine der größten lebensmittelbedingten Ausbrüche von Gastroenteritis in Deutschland im Jahr 2012. Der Ausbruch wurde damals durch tiefgefrorene Erdbeeren ausgelöst, die in Großküchen zubereitet und mit Noroviren kontaminiert waren. Diese Viren können akute Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall verursachen.

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In anderen Fällen wurden Hepatitis-A-Viren in gefrorenem Obst entdeckt, seit Anfang 2022 sind etwa 55 derartige Fälle bestätigt. Hepatitis A ist eine Viruserkrankung, die vor allem die Leber betrifft. Zu Beginn treten meist Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein auf. Darüber hinaus kann das Virus eine Entzündung der Leber verursachen. In schwereren Fällen tritt bei der Krankheit möglicherweise Gelbsucht auf, die sich durch eine Gelbfärbung der Haut und Augen, dunklen Urin, Veränderungen im Stuhlgang und intensiven Juckreiz der Haut bemerkbar macht.

Tipp: Gegen Hepatitis A kann man sich präventiv impfen lassen. Laut RKI hält dieser Schutz für etwa zehn bis 20 Jahren an. Mehr Infos finden Sie hier.

Sollte man also lieber auf TK-Beeren verzichten?

Tatsächlich konnte bis jetzt kein bestimmtes Produkt als Quelle identifiziert werden – und leider ebenfalls nicht, ob noch kontaminierte Produkte im Umlauf sind. Hauptsächlich werden jedoch, laut RKI, TK-Erdbeeren mit den Krankheiten in Verbindung gebracht. Aber wie kommen die Keime überhaupt in die TK-Tüten?

Keime können durch verunreinigtes Bewässerungswasser oder unzureichende hygienische Bedingungen in der Produktion oder dem Transport auf die Früchte übertragen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, die Früchte gründlich abzuwaschen und vor dem Verzehr auf mindestens 90 Grad Celsius zu erhitzen, etwa für zwei Minuten. Die Angabe dieser Vorsichtsmaßnahme sucht man auf den Verpackungen der Produkte leider vergeblich.

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Das Problem dabei: Schwärmten wir vorhin noch von den Vorteilen der vielen Vitamine von TK-Obst, wird dieser Bonus beim Erhitzen leider zunichte gemacht. Denn nicht nur die Keime werden dabei abgetötet, sondern auch die Vitamine und Nährstoffe. Um sich vor potenziellen Erregern zu schützen, sollte dennoch die Erhitzungs-Methode angewendet und zusätzlich darauf geachtet werden, dass der eigene Vitaminbedarf durch frisches Obst gedeckt wird.

Als Alternative kann selbstverständlich auch das frisch gekaufte Obst nach dem Waschen eingefroren werden – so umgeht man das genannte Problem. Extra-Bonus: Bei frischem Obst weiß man durch die Kennzeichnung im Supermarkt, woher das Obst stammt, bei TK-Obst ist diese nicht verpflichtend und somit häufig auch nicht genannt.

Schon gewusst? Außerdem haben Behörden bei TK-Früchten regelmäßig Pestizidrückstände festgestellt. Obwohl diese meist unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen, wurden in einigen Fällen bis zu 17 verschiedene Pestizide in Erdbeeren nachgewiesen. Daher empfehlen Experten, die Früchte vor dem Verzehr gründlich abzuwaschen, um mögliche Rückstände zu entfernen.

Ist TK-Gemüse auch davon betroffen?

Reines Tiefkühlgemüse ohne Zusatzstoffe kann bedenkenlos gegessen werden. In vielen Fällen enthält es sogar mehr Nährstoffe als frisches Gemüse, das nach wenigen Tagen viele Vitamine verliert. Achten Sie darauf, das Tiefkühlgemüse beim Kochen kurz, aber bei hoher Hitze zu garen, um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten.

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Mehr dazu lesen Sie hier: Mythos oder wahr: Enthält Tiefkühlgemüse wirklich mehr Vitamine als frisches Gemüse?


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