Maßnahmen, die jeder hinbekommt - Deutsche fürchten Krebs, Demenz und Schlaganfall – wie Sie sich schützen

Viele Menschen in Deutschland haben Angst vor schweren Krankheiten.<span class="copyright">Getty Images</span>
Viele Menschen in Deutschland haben Angst vor schweren Krankheiten.Getty Images

Viele Menschen in Deutschland haben Angst vor schweren Krankheiten. So stieg etwa die Sorge vor Krebs, Demenz und Schlaganfall auf den höchsten Wert der vergangenen 15 Jahre, wie eine Umfrage zeigt. Doch gegen die Leiden lässt sich vorbeugen – indem Sie die Risikofaktoren reduzieren.

Die Angst der Deutschen vor schweren Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Schlaganfall ist auf den höchsten Wert der vergangenen 15 Jahren gestiegen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit, die die Krankenkasse regelmäßig seit 2010 durchführt.

Angst hatten demnach

  • 73 Prozent vor einem bösartigen Tumor (Vorjahr: 65 Prozent)

  • 55 Prozent vor Demenz oder Alzheimer (Vorjahr: 45 Prozent) und

  • 52 Prozent vor einem Schlaganfall (Vorjahr: 41 Prozent).

1. Krebs

  • 4,7 Millionen Betroffene in Deutschland

  • 490.000 Neuerkrankungen im Jahr

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Wissenschaftler arbeiten ständig an neuen Therapien gegen Krebs. So sollen in den nächsten Jahren die ersten Impfstoffe gegen Krebs zur Verfügung stehen.

Wie Sie Krebs vorbeugen

Noch besser als Krebs zu bekämpfen ist es, ihm vorzubeugen. Das betonen Krebs- und Präventions-Forscher regelmäßig. Sie haben folgende Maßnahmen zusammengefasst:

  1. Übergewicht vermeiden

  2. Jeden Tag bewegen

  3. Gesund essen

  4. Nicht rauchen

  5. So wenig Alkohol trinken wie möglich

  6. Krebserregende Stoffe vermeiden

  7. Vor UV-Strahlung schützen

  8. Gegen Krebs impfen (Hepatitis B; HPV)

  9. Angebote für Krebs-Früherkennung nutzen

2. Demenz

  • 1,8 Millionen Betroffene in Deutschland

  • 440.000 Neuerkrankungen im Jahr

Geht es nach Hochrechnungen, wird sich diese Zahl der Demenzkranken zum Jahr 2050 um etwa eine weitere Million erhöhen. Umso wichtiger ist es, Risikofaktoren und damit auch Präventionsmaßnahmen zu ermitteln.

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Wie Sie Demenz vorbeugen

Wir haben zwölf Risikofaktoren zusammengestellt, auf die jeder und jede achten kann, um Alzheimer vorzubeugen. Diese Tipps sind der Broschüre „ Alzheimer vorbeugen - Gesund leben, gesund altern “ entnommen, in der alle Punkte ausführlich erklärt werden. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz.

1. Bewegung: Was gut für Ihr Herz ist, ist auch gut für Ihr Gehirn. Dazu gehört, sich ausreichend zu bewegen – mindestens 2,5 Stunden pro Woche sind ideal.

2. Geistige Fitness: Lernen Sie Neues – auch im Alter. Das hält Ihr Gehirn auf Trab. Egal ob ein Musikinstrument, eine Sprache oder der Umgang mit dem Computer, probieren Sie etwas Neues aus.

3. Gesunde Ernährung: Orientieren Sie sich an der klassischen mediterranen Ernährung. Essen Sie viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüsse. Ziehen Sie Fisch rotem Fleisch vor.

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4. Soziale Kontakte: Zu zweit oder in der Gruppe machen Aktivitäten mehr Spaß und Ihre grauen Zellen werden gefordert. Verabreden Sie sich zum Sport, zum Musizieren, zum Kartenspielen oder zum gemeinsamen Kochen.

5. Übergewicht reduzieren: Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viele Kilos auf die Waage bringen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen Ihnen dabei.

6. Ausreichend Schlaf: Sorgen Sie für guten und ausreichenden Schlaf, damit das Gehirn Schadstoffe abbauen und sich erholen kann.

7. Nicht rauchen: Rauchen schadet auch Ihrem Gehirn. Hören Sie auf zu rauchen, es ist nie zu spät.

8. Kopfverletzungen vermeiden: Passen Sie im Alltag und beim Sport auf Ihren Kopf auf und tragen Sie zum Beispiel einen Helm beim Fahrradfahren.

9. Bluthochdruck checken: Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Bluthochdruck sollte auf jeden Fall behandelt werden.

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10. Diabetes überprüfen: Behalten Sie Ihren Blutzuckerspiegel im Blick. Ist er dauerhaft zu hoch, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin aktiv werden.

11. Depressionen behandeln: Sorgen Sie gut für sich. Wenn Sie über eine längere Zeit antriebslos oder niedergeschlagen sind, ist es sinnvoll, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen, um die Ursache abzuklären. Eine Depression sollte nicht unbehandelt bleiben.

12. Auf Schwerhörigkeit achten: Nehmen Sie es ernst, wenn Sie merken, dass Sie schlechter hören. Mit einer Hörhilfe können Sie eine nachlassende Hörfähigkeit sehr gut korrigieren.

3. Schlaganfall

  • 1,8 Millionen Betroffene in Deutschland

  • 270.000 Fälle im Jahr

Laut britischen Wissenschaftlern wird die Zahl der Schlaganfallbetroffenen bis zum Jahr 2040 um 30 Prozent steigen.

Wie Sie einem Schlaganfall vorbeugen

Um einen Schlaganfall zu verhindern, gilt es, die Risikofaktoren zu minimieren – soweit das möglich ist. FOCUS-online-Experte  Dietrich Grönemeyer erklärt , wie Sie verstopften Arterien vorbeugen können:

  1. Regelmäßige Bewegung: täglich mindestens eine Stunde

  2. Gesunde Ernährung: vegetarische und fettarme Speisen, weniger Alkohol und Zucker, viele Vitamine und Mineralien

  3. Negativen Stress vermeiden: Ängste und Sorgen mindern, eigenes Wohlbefinden fördern

Wer schon einmal einen Schlaganfall hatte und einem zweiten vorbeugen will, dem  empfiehlt die  Deutscher Schlaganfall-Hilfe  (DSG ) zudem die regelmäßige Einnahme von Cholesterinsenkern. „Wer bereits einen Schlaganfall erlitten hat, kann das Risiko für einen weiteren Hirninfarkt durch eine lipidsenkende Therapie mit Statinen nachweislich reduzieren“, erklären die Experten.

Angst vor psychischen Krankheiten nimmt zu

Bei jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren ist die zudem die Angst vor psychischen Erkrankungen wieder deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte von ihnen fürchten eine Depression oder einen Burn-out. Konfrontiert mit anhaltendem Erfolgsdruck in Schule, Uni oder Beruf, einer zunehmenden Vergleichskultur in den sozialen Medien und der ständigen Präsenz von Krisen und Kriegen, seien gerade junge Erwachsene einem hohen Druck ausgesetzt, so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Doch nach wie vor sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema. Wir müssen die Ängste ernst nehmen und die Stärkung der psychischen Gesundheit auf die Tagesordnung setzen.“

  • Im Durchschnitt spüren 36 Prozent der Deutschen Ängste vor psychischen Erkrankungen.

  • Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 54 Prozent , neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

  • Am seltensten tritt diese Angst bei über 60-Jährigen mit 19 Prozent auf.

Ein Großteil der Deutschen fühlt sich der Befragung zufolge gesund (87 Prozent) und bewertet seinen Gesundheitszustand als gut (56 Prozent) oder sehr gut (31 Prozent). 62 Prozent der Befragten nahmen Angebote zur Krebsfrüherkennung wahr – vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.