Kreuzberg: Cuvry-Brache: Ein Kiez wird "disneyfiziert"
Jeden Tag um 7 Uhr geht es los. "Den Lärm hört man noch mehrere Häuser weiter", sagt Frederik Breidenbach. Allein: Das ist für den Kioskbesitzer an der Schlesischen Straße, direkt gegenüber der Cuvry-Brache, nicht das eigentliche Problem: "Eine Firma wie Zalando passt nicht in unseren Kiez."
Kaum ein Berliner Bauprojekt war in den vergangenen Jahren so umstritten wie die Bebauung der Cuvry-Brache in Kreuzberg. Dabei handelt es sich um eine 11.000 Quadratmeter große Freifläche zwischen Spree, Schlesischer Straße und Cuvrystraße. Die Ankündigung des Modehändlers Zalando, dort Büros mit einer Gesamtfläche von 34.000 Quadratmetern zu mieten, wirft die Frage der Gentrifizierung von Stadtraum neu auf. Wie berichtet, will das Internetunternehmen dort einen Außenposten des Zalando-Campus ansiedeln.
Eigentlich sollten dort Wohnungen gebaut werdeb - mit Mietpreisbindung
Wäre es nach dem Wunsch des Landes Berlin gegangen, hätte man auf dem Areal Wohnungen gebaut – zum Teil mit Mietpreisbindung. Dazu wurde im Jahr 2013 ein Vorhaben- und Erschließungsplan aufgestellt. Er enthielt die Ziele für eine vielfältige und vor allem sozialverträgliche Wohnnutzung sowie eine frei zugängliche Fläche am Ufer der Spree. Geplant waren Wohnungen, die sich zum ruhigen Bereich der Cuvrystraße beziehungsweise der Spree orientieren sollten. Im Bereich der Schlesischen Straße waren auch Flächen für gewerbliche Nutzungen und Einrichtungen zur Nahversorgung vorgesehen. Der damalige Investor Artur Süsskind lehnte...