Kreuzberg: Gedenkstätte soll an Zwangsarbeit Berliner Juden erinnern

Ausstellung zur "Zwangsarbeit" im Jüdischen Museum

Noch ist das Haus an der Fontanepromenade 15 eingerüstet, die Bauarbeiten zur Sanierung des 1906 errichteten denkmalgeschützten Gebäudes laufen auf vollen Touren. Im Oktober soll alles fertig sein. Damit rechnet auch die Initiative "Gedenkort Fontanepromenade 15", die sich um diesen besonderen Ort kümmern will. Erfreulicherweise ist auch der neue Eigentümer aus Bremen, Architekt Marc Brune, der Ansicht, dass die Geschichte des Kreuzberger Hauses nicht in Vergessenheit geraten darf. Er ist bereit, Räume zum Gedenken zu vermieten.

Wie berichtet, befand sich die "Zentrale Dienststelle für Juden" des Berliner Arbeitsamtes in der Zeit des Nationalsozialismus in dem Haus. Dort hatten sich, wie Initiativenmitglied Georg Daniels recherchiert hat, ab Dezember 1938 jüdische Berliner Bürger zu ihrer Registrierung einzufinden. "Seit 1938 waren Jüdinnen und Juden in 230 städtischen und privatwirtschaftlichen Berliner Unternehmen, bei Siemens, Siemens-Halske, AEG, Telefunken oder Lufthansa zwangsverpflichtet, darunter auch auf dem Tempelhofer Feld", berichtete Georg Daniels. Überwiegend seien ihnen die schlechtesten und schwersten Arbeiten zugeteilt worden. Außerdem hätten sie alle 13 Wochen den Arbeitsort wechseln müssen, berichtete Daniels weiter, da keine Bindungen an den Betrieb und die Belegschaft entstehen sollten.

Gedenkarbeit soll auch auf der Straße stattfinden

1943 seien 30.000 Juden im geschlossenen Arbeitseinsatz in Berlin zwangsbeschäftigt gewesen – zu einem Drittel für die Stadt...

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