Kreuzberg: Das sagt der Macher zu der umstrittenen Dealer-Schau

Scott Holmquist hat die umstrittene Austellung über die afrikanischstämmigen Drogendealer konzipiert

Berlin. Menschliche Silhouetten aus hellbrauner Wellpappe stehen im Raum verteilt, darauf geheftet sind ein paar Fotos in unterschiedlich guter Auflösung von Alltagssituationen afrikanischer Länder, eine Karte mit einer eingezeichneten Migrationsroute und ein kurzer Text in einer afrikanischen Sprache, der auf dem Boden auf Deutsch und Englisch ausliegt. Die Ausstellung im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg-Museum soll die Herkunft afrikanischstämmiger Drogendealer aus dem Görlitzer Park und der Hasenheide skizzieren.

Die Schau, die der Bezirk zum einen mit rund 800 Euro bezuschusst und der er zum anderen kostenlos seine Museumsräume zur Verfügung stellt, hatte vorab für Aufregung gesorgt: Der Künstler Scott Holmquist, der "Andere Heimaten: Herkunft und Migrationsrouten von Drogenverkäufern in Berliner Parks" konzipierte, hatte über Dealer gesagt: "Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Widerstände arbeiten Drogenverkäufer unerschrocken und tapfer im öffentlichen Raum" – dieser Satz alarmierte.

"Museum feiert Drogendealer" lautete eine Schlagzeile. "Ist der Künstler Holmquist verrückt geworden?" fragte eine andere Zeitung, und: "Wie kann ein Berliner Bezirksamt das unterstützen?" Auch die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg warf dem Künstler vor, afrikanische Drogenverkäufer zu glorifizieren. In der letzten BVV-Sitzung war sie allerdings mit einem Antrag gescheitert, die Ausstellung zu verhindern. Kulturstadträtin Clara Herrmann (Grüne) weist de...

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