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Kreuzfahrtschiff «Artania» vor Westaustralien in der Kritik

Das deutsche Kreuzfahrtschiff «MS Artania» liegt im Hafen von Fremantle.
Das deutsche Kreuzfahrtschiff «MS Artania» liegt im Hafen von Fremantle.

Noch immer liegt vor Australien das Kreuzfahrtschiff eines deutschen Reiseveranstalters, das mehrere Corona-Infizierte an Bord hatte. Nun fordern australische Behörden, dass die «Artania» schnellstmöglich dort verschwinden solle.

Canberra (dpa) - Nach Coronavirus-Fällen auf einem Kreuzfahrtschiff mit überwiegend deutschen Passagieren vor Australien fordern die dortigen Behörden eine rasche Abreise des Luxusliners.

Der Regierungschef des Bundesstaates Westaustralien, Mark McGowan, sagte am Mittwoch, er wolle nicht, dass die «Artania» andere Schiffe anziehe, nur weil sie im Hafen von Fremantle habe anlegen dürfen. Sie müsse schnellstmöglich nach Deutschland zurückfahren. «Ich habe den australischen Grenzschutz angewiesen, das Schiff auf den Weg zu bringen.»

Nach Angaben der Hafenbehörde soll das Schiff am Freitag ablegen. Die Crew der «Artania» habe den australischen Behörden zufolge um einen Aufschub um zwei weitere Wochen gebeten, unter anderem für eine gründliche Reinigung des Schiffes.

Eine Sprecherin des Bonner Reiseveranstalters Phoenix wollte diese Angaben am Mittwoch nicht bestätigen. «Wir stehen in Verhandlungen mit den australischen Behörden. Es gibt vielfältige Pläne und Optionen, aber noch nichts davon ist konkret», sagte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Das Schiff der in Bonn ansässigen Reederei Phoenix hatte vergangene Woche mit Dutzenden Coronavirus-Infizierten an Bord in Fremantle südlich von Perth angelegt. Nach Angaben des Reiseveranstalters vom Mittwoch befinden sich 23 am Coronavirus erkrankte Passagiere und 13 Crewmitglieder in australischen Krankenhäusern. Außerdem würden zwei weitere Passagiere wegen anderer akuter Erkrankungen dort behandelt.

Der Großteil der mehr als 800 Passagiere war am Sonntag nach Deutschland ausgeflogen worden. Auf dem Kreuzfahrtschiff «Artania», bekannt aus der ARD-Dokuserie «Verrückt nach Meer», befänden sich derzeit neben der Besatzung noch 16 Passagiere, die nicht fliegen wollten, sagte die Phoenix-Sprecherin.