Krieg wird immer teurer - Geldregen aus 2023 vorbei - Ukraine rettet Armee-Finanzierung in letzter Minute

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Wolodymyr SelenskyjEfrem Lukatsky/AP/dpa

In letzter Minute bewilligt die Ukraine 10,5 Milliarden Euro für ihre Armee, um die steigenden Kosten des Abwehrkampfs gegen Russland zu stemmen.

Der Präsident und das Parlament der Ukraine haben am Wochenende im letzten Moment einen Zahlungsstopp für die Armee abgewendet. Sie einigten sich auf zusätzliche Ausgaben von umgerechnet 10,5 Milliarden Euro, um die Streitkräfte zu finanzieren.

Laut „NZZ“ erhält die Armee der Ukraine für das ganze Jahr insgesamt knapp 48 Milliarden Euro. Dieser Betrag entspricht mehr als einem Viertel des Bruttoinlandproduktes und fast allen eigenen Einnahmen des Landes.

Kosten steigen weiter stark

Die Kosten des Abwehrkampfs gegen Russland steigen weiterhin stark an. Die Ukraine kann nicht mehr alle staatlichen Aufgaben selbst finanzieren. „2023 wurden wir mit Geld geflutet, weil man einen militärischen Erfolg erwartete“, zitiert die „NZZ“ den Ökonomen Dmitro Bojartschuk. Diese Zeiten sind mittlerweile vorbei.

Zwei Drittel der zusätzlichen Militärausgaben werden durch neue Staatsanleihen finanziert. Laut „NZZ“ erwartet die ukrainische Regierung für 2025 jedoch gleich hohe Kosten. Die Militärsteuer auf Einkommen wird daher verdreifacht, auch die Mehrwertsteuer soll erhöht werden.

Geld aus dem Ausland entscheidend

Weitere finanzielle Unterstützung aus dem Ausland ist entscheidend. Ursula von der Leyen stellte laut „Tagesschau“ bei ihrem letzten Besuch in Kiew eine Anleihe von 35 Milliarden Euro in Aussicht. Das Geld soll aus eingefrorenem russischen Vermögen kommen, das sich in der EU befindet.