Jeder Krimi-Fan kennt seine Augen: Heimlicher "Tatort"-Star Horst Lettenmayer ist tot

Horst Lettenmayer gehören die berühmten Augen aus dem
Horst Lettenmayer gehören die berühmten Augen aus dem "Tatort"-Vorspann. (Bild: WDR)

Jeder kennt seine Augen und seine rennenden Beine, aber die wenigsten kennen seinen Namen: Horst Lettenmayer, der in (fast) jedem "Tatort"-Vorspann zu sehen ist, starb im Alter von 82 Jahren.

Viele namhafte Schauspieler standen für den "Tatort" vor der Kamera. 20 Folgen schlagen etwa für Hansjörg Felmy (Kommissar Haferkamp) zu Buche, 29 für Götz George (Horst Schimanski), 41 für Manfred Krug (Paul Stoever) und sogar 95 für Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec (Batic und Leitmeyer). Kein Schauspieler aber war so häufig im ARD-Sonntagkrimi zu sehen wie Horst Lettenmayer. Aus einem einfachen Grund: Der gebürtige Schwabe ist bis heute in (fast) jedem "Tatort"-Vorspann zu sehen.

Krimi-Fans kennen Lettenmayers rennende Beine und seine Augen, die zu Klaus Doldingers Titelmelodie von einem stilisierten Fadenkreuz erfasst werden. Nun ist der Schauspieler im Alter von 82 Jahren gestorben. Wie seine Tochter Julia-Alina Lettenmayer der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, starb er bereits am 20. Juli in Dachau bei München.

Horst Lettenmayer lernte das Schauspielhandwerk bei der renommierten Otto Falckenberg Schule in München. Nach ersten Bühnen-Engagements nahm er Statistenrollen beim Film an und synchronisierte Zeichentrick-Produktionen. 1970 dann stand er am inzwischen stillgelegten Flughafen München-Riem für jene kurzen Close-up-Szenen vor der Kamera, die in über 1.200 "Tatort"-Erstausstrahlungen längst ikonisch geworden sind. Nur 400 D-Mark soll Lettenmayer für den Vorpann-Dreh bekommen haben, wogegen er Jahre später erfolglos klagte.

Die Beine von Horst Lettenmeyer sind
Die Beine von Horst Lettenmeyer sind

 

Mehr dürfte er 1989 für seine Rolle im "Tatort: Der Pott" bekommen haben. An der Seite von Götz George und Eberhard Feik spielte er einen Gewerkschaftsboss, dessen Ermordung die Duisburger Kommissare Schimanski und Thanner aufklären müssen.

Bereits zehn Jahre zuvor, 1979, hatte Lettenmayer seine Karriere als Bühnenschauspieler beendet und ein Studium der Elektrotechnik begonnen. Später machte er sich mit einer Firma für Beleuchtungstechnik selbstständig, stattete die Filmfestspiele von Cannes mit Lampen aus und hielt sogar ein Patent auf eine Bilderleuchte.

Wie zunächst die "Abendzeitung" berichtete, wurde Horst Lettenmayer am 31. Juli, seinem 83. Geburtstag, auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt. Er hinterlässt einen Sohn aus erster Ehe und eine Tochter aus zweiter Ehe. Die 32-jährige Tochter hat die Geschäftsführung seiner Firma bereits übernommen.