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Kriminalgericht: Prozess: 60-Jähriger soll seine demente Frau getötet haben

Der Angeklagte vor Gericht

Die Geschichte ist an Tragik schwer zu überbieten. Egal, ob sich die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft als richtig erweisen oder nicht. Es geht um Mord. Der 60-jährige Martin K. (Name geändert), der sich seit Freitag vor einem Moabiter Schwurgericht verantworten muss, soll am 18. August vergangenen Jahres seine demenzkranke Frau getötet haben.

Den Ermittlungen zufolge hatte er der 67-Jährigen gegen 19.30 Uhr in ihrem Zimmer einer betreuten Wohneinrichtung für Senioren im Ortsteil Bohnsdorf eine intramuskuläre Injektion gesetzt. Nachgewiesen wurde später von Rechtsmedizinern eine tödliche Dosis des Schlafmittels Pentobarbital. Das Opfer "versah sich seitens ihres Ehemannes, den sie bei seinen Besuchen im Heim stets erkannte, keines Angriffs auf ihr Leben", heißt es im Anklagesatz.

Staatsanwaltschaft geht von heimtückischem Mord aus

In der Nacht war die Frau dann tot vom Pflegepersonal gefunden worden. Es soll bei ihr zuvor keine Anzeichen für eine akute Krankheit gegeben haben. Sehr schnell geriet Martin K. in Verdacht. Er hatte seine Ehefrau als letzter besucht und verfügt als gelernter Krankenpfleger über medizinische Kenntnisse. Als weitere Beruf sind bei ihm Sozialarbeiter und Psychotherapeut angegeben. Seit dem 1. September befindet er sich in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke und niedrigen Beweggründen aus. Heimtücke, weil die Frau arglos war und sich nicht wehren konnte. Niedere Beweggründe, weil sich Martin K. aus Sicht der Ankläger zum Herren über...

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