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Krisen-Telefonat: Angela Merkel spricht mit Recep Tayyip Erdogan

Am Mittwoch telefonierte Kanzlerin Angela Merkel mit Erdogan. (Bild: Getty Images)
Am Mittwoch telefonierte Kanzlerin Angela Merkel mit Erdogan. (Bild: Getty Images)

Zu besprechen gab es mehr als genug: Angela Merkel und Recep Tayyip Erdogan haben sich in einem Telefonat über die Währungskrise und einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei ausgetauscht.

Kanzlerin Angela Merkel und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben am Mittwoch miteinander telefoniert. Das berichten verschiedene Nachrichtenagenturen. Demnach ging es hauptsächlich über internationale und bilaterale Fragen und um die Lage in Syrien. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte, hätten Merkel und Erdogan zudem über den geplanten Besuch des türkischen Präsidenten am 28. September 2018 in Deutschland gesprochen. Demnach soll zu diesem Besuch ein vorbereitendes Treffen der Finanz- und Wirtschaftsminister beider Länder stattfinden.

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Des Weiteren tauschten sich die beiden über die Währungskrise in der Türkei aus. Nach einem drastischen Absturz der türkischen Lira stieg die Währung zuletzt um vier Prozent zu Dollar und Euro. Auch türkische Staatsanleihen holten einen Teil ihrer massiven Verluste der vergangenen Tage auf.

Ausbau der Zusammenarbeit mit Türkei geplant

Zugute kam der türkischen Währung unter anderem, dass die Notenbank des Landes den türkischen Geschäftsbanken zuletzt mit einigen Hilfsmaßnahmen unter die Arme gegriffen hatte. Trotz der Erholung, die schon am Dienstag einsetzte, sind die Verluste seit Jahresbeginn dramatisch – zum Dollar betragen sie knapp 40 Prozent, zum Euro sind es etwa 35 Prozent.

Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu unterstrich Merkel bei dem jüngsten Gespräch mit Erdogan auch das deutsche Interesse an einer starken türkischen Wirtschaft. Beide Seiten hätten sich für einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei ausgesprochen.

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Vor dem Hintergrund des eskalierten Zollkonflikts zwischen Washington und Ankara hatte sich Merkel schon am Montag besorgt über die Lage geäußert. Die EU profitiere von einer stabilen Wirtschaftslage in ihrer Nachbarschaft. “Deutschland möchte jedenfalls eine wirtschaftlich prosperierende Türkei”, sagte sie.

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