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Krisentreffen: Griechenland bekommt ultimative Chance

Angela Merkel und Francois Hollande im engen Austausch.

Bekommt Griechenland ein letztes Angebot? Die wichtigsten Geldgeber haben in einem Spitzentreffen im Berliner Kanzleramt mit "großer Intensität" bis weit nach Mitternacht beraten, wie es mit dem großen europäischen Sorgenkind weitergehen soll.

Angeführt von Gastgeberin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EZB-Präsident Mario Draghi, IWF-Chefin Christine Lagarde und Frankreichs Präsident Francois Hollande zusammengesetzt und um ein "allerletztes Angebot" verhandelt, zitiert "Spiegel" aus Verhandlungskreisen.

Über ein Kompromisspaket konnte sich die Troika offenbar noch nicht einigen, berichtet "Welt". Es seien noch keine Papiere unterschrieben worden. "Die Gesprächspartner waren in den letzten Tagen in engstem Kontakt und wollen dies auch in den nächsten Tagen bleiben – sowohl untereinander als natürlich auch mit der griechischen Regierung", will "Spiegel" erfahren haben. Die Grundlage möglicher Finanzspritzen soll das strenge, aktuelle Hilfsprogramm aus dem Jahr 2012 sein. Fakt ist aber: Viel Zeit bleibt nicht mehr. Denn eben jenes Hilfsprogramm läuft Ende des Monats aus.

Unklar ist, inwiefern Griechenland im Juni anstehende Summen in Höhe von fast 1,6 Milliarden an den IWF überweisen will. In den beiden Folgemonaten fallen zudem Rückzahlungen in Milliardenhöhe an die EZB an. Fortschritte in Gesprächen über griechische Reformen, die kurzfristige Hilfszahlungen von mehr als sieben Milliarden Euro nach sich ziehen könnten, sind zuletzt allerdings ins Stocken geraten.

Bild Copyright: dpa