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Kristallkugel für Baumeister - Jörg verpasst Coup knapp

Eine unerwartete kleine Kristallkugel für Stefan Baumeister, zweite Plätze für den Rosenheimer und seine Sonthofener Kollegin Selina Jörg: Die deutschen Raceboarder haben ihre starke Saison beim Weltcup-Finale in Winterberg mit herausragenden Resultaten gekrönt, auch wenn Jörg im Gegensatz zu Baumeister der Gesamtsieg verwehrt blieb.

Die 31 Jahre alte Weltmeisterin verpasste im Finale des Parallel-Slaloms gegen die Schweizerin Patrizia Kummer die Wiederholung ihres Vorjahreserfolges im Sauerland nur um 0,01 Sekunden, zur kleinen Kristallkugel fehlten ihr 20 Punkte. "Das ist nichts", sagte Jörg, "ich habe mich noch nie so über einen zweiten Platz geärgert." Die Disziplinwertung ging an Julie Zogg (Schweiz), im Gesamtweltcup wurde Jörg hinter Olympiasiegerin Ester Ledecka (Tschechien) ebenfalls Zweite.

Baumeister: "Es ist unglaublich"

Der zweimalige WM-Dritte Baumeister scheiterte im Endlauf am Österreicher Lukas Mathies, sicherte sich damit aber überraschend als erst sechster Deutscher einen Gesamttitel. "Es ist unglaublich. Das ist einfach das Größte, was man als Sportler erreichen kann", sagte der 25-Jährige, "das ist mehr wert als eine WM-Medaille, weil es zeigt, dass man über das ganze Jahr hinweg konstant gefahren ist."

In Winterberg verabschiedete sich die frühere Olympia-Zweite Anke Wöhrer vom Weltcup-Zirkus. Die 33-Jährige, die seit Olympia 2018 wegen ihrer Schwangerschaft und der späteren Geburt ihrer Tochter keine Rennen mehr bestritten hatte, beendete stilecht im Dirndl ihre Karriere. Neben der Silbermedaille 2014 in Sotschi holte sie zwei Weltcup-Siege. In ihrem 96. und letzten Rennen belegte sie Platz 36.

"Natürlich kämpft man mit der ein oder anderen Träne, wenn man weiß, dass es endgültig vorbei ist", sagte Wöhrer. Sie tritt bei der Bundespolizei eine Stelle im administrativen Bereich an und wird den B-Trainerschein machen.