Nach Kritik an Xi Jinping - Chinesischer Ökonom spurlos verschwunden
Ein bekannter chinesischer Wirtschaftswissenschaftler ist verschwunden. Er kritisierte zuvor Xi Jinping in einer privaten Chatgruppe.
Ein führender chinesischer Ökonom ist verschwunden, nachdem er in einer privaten Chatgruppe Kritik an Xi Jinping geübt hatte. Zhu Hengpeng, 55, soll laut „Guardian“ kritische Bemerkungen über Chinas Wirtschaft und möglicherweise über den chinesischen Präsidenten gemacht haben. Im April wurde er daraufhin festgenommen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.
Chinas Wirtschaft kämpft mit Problemen
Die chinesische Wirtschaft kämpft derzeit mit erheblichen Problemen, und es bestehen Bedenken, dass das Land sein eigenes jährliches Wachstumsziel von fünf Prozent verfehlen könnte. Am Dienstag kündigte die Zentralbank des Landes laut „Wall Street Journal“ die größten Konjunkturmaßnahmen seit Jahren an, darunter eine Zinssenkung, doch Experten zweifeln an der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Der „Guardian“ berichtet, dass Zhu mehr als 20 Jahre für die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften (CAS) arbeitete, zuletzt als stellvertretender Direktor des Instituts für Wirtschaft und Direktor des Zentrums für öffentliche Politikforschung. Seit April wurde er nicht mehr öffentlich gesehen.
Formelle Amtsenthebung von Zhu
Hongkonger Medien berichteten erst diesen Monat von einer Umstrukturierung in der Führung der CAS, wobei Zhu seines Amtes enthoben wurde. „Es wurde betont, dass die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften eine politische Institution ist, deren Arbeit sich auf wissenschaftliche Forschung konzentriert“, hieß es laut „Guardian“ in einem Bericht über ein Treffen im Juli.