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Kultur: Archäologie-Schau der Superlative in Berlin

Schnitzereien des Totenbettes von Haltern, 1. Jhd. n. Chr.

Berlin. Die ersten Klimaflüchtlinge waren Neandertaler. Als vor rund 65.000 Jahren der Norden Europas langsam unbewohnbar wurde, machte sich eine Neandertalergruppe auf in Richtung wärmere Gefilde in Südfrankreich. Das belegen Funde ihrer speziellen Keilmesser, die jetzt in der Berliner Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ zu sehen sind.

Mobilität und Migration zum Beispiel auch von Religionsflüchtlingen, Arbeitern von Dom-Großbaustellen oder in die Fremde verheirateten Frauen sind wichtige Themen der spektakulären Ausstellung (21. September bis 6. Januar 2019). Zu den Prunkstücken der Schau gehören die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra und die rund 35.000 Jahre alte Venus vom Hohlefels auf der Schwäbischen Alb. Die Schau ist nicht chronologisch, sondern thematisch aufgebaut, wie der Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte, Matthias Wemhoff, am Donnerstag erklärte. Allein durch die Fülle der spannenden Exponate ist die Schau ein echtes Erlebnis. Die Besucher sollten viel Zeit für einen Rundgang mitbringen.

Fangen wir doch noch einmal ganz neu an. Schauen, was da begraben liegt. Ein Hund zum Beispiel. Jemand muss seinen Wegbegleiter sehr lieb gehabt haben, denn ein tönernes Trinkgefäß ruht an der Kehle des Tieres. Das Grab, jetzt im Gropius Bau zu sehen, ist Jahrhunderte alt. Oder dieses Ledertäschchen, das wie eine Handyhülle aussieht und am Gürtel getragen wurde: Fünf Mini-Schreibtafeln aus Wachs steckten darin. Kaufleute brauchten sie für ...

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