Kultur: Carla Bruni in der Universität der Künste: Sinnlicher Touch

Carla Bruni

Stimmgewalt ist es sicherlich nicht, die Musikliebhaber an Carla Bruni schätzen. Ihre Stimme klingt zumeist eher leise, in den Tiefen rauchig, in den Höhen schwingt ein sanftes Vibrato mit. Durchschnitt, könnte man meinen. Doch Brunis Stimme ist unverwechselbar. Genau wie sie selbst. Sie besitzt Charisma und braucht keinen spektakulären Auftritt. Auch, wenn sie bei ihrem Konzert in der Universität der Künste erst eine geraume Weile nach ihren Musikern die Bühne betritt. Das Vorrecht des Stars. Carla Bruni erscheint singend, mit strahlendem Lächeln. Bedankt sich für den Applaus artig auf Deutsch. Und beherrscht die Szenerie vom ersten Augenblick an mit charmanter Anmut, flirtet mit dem Publikum. Das reagiert verzückt und ist begeistert vom Versprechen, dass die schöne 50-Jährige beim nächsten Mal ein Lied auf Deutsch singen möchte. Eine Sprache, die selbst für die multilinguale Bruni schwer zu erlernen ist, wie sie zugeben muss.

Vorerst aber singt die gebürtige Italienerin, die in Frankreich aufwuchs, auf Englisch. Denn ihr fünftes Studioalbum "French Touch" ist eine unkonventionelle Sammlung von angloamerikanischen Rock- und Popklassikern. Ein persönliches Mixtape, das manche Überraschung birgt. Wie Depeche Modes Song "Enjoy the Silence", der ohne Synthesizer-Bombast tatsächlich mal leise daherkommt. Von Carla Bruni auf Melodie und Text reduziert, was erstaunlich gut funktioniert. Ein Rezept, das auch den Song "Miss You" aus der eher üblen Disco-Phase der Rolling Stones zu neu...

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