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Kultur und Kölsch: Ehrenfeld-Hopping war ein voller Erfolg

Tausende zogen von Kneipe zu Kneipe und genossen den Mix aus Kultur und Party.

„Das da vorne, könnte er das nicht sein?“ Mit dem grünen Heft in ihrer Hand zeigt ein Mädchen in den Menschenauflauf an der Ecke Venloer Straße /Christianstraße. Ein schwarzer Zylinder-Hut ist deutlich über der Menge zu sehen. „Bestimmt, das ist der Zauberer“, stimmen ihre Freunde zu. Die kleine Gruppe nimmt Kurs auf den Mann in Schwarz, der ihnen allen ein goldenes Ticket überreicht. Damit wird ihnen zwar kein Eintritt in Willy Wonkas Schokoladenfabrik – wie im Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ – gewährt. Aber auf diesem goldenen Billett wird der Weg zu einer ähnlich verlockenden und geheimen Location beschrieben – zum „Ehrenfeld Swindle“. Das ist die Zaubershow von „Great Joy Leslie“. Von Tür zu Tür durchs Veedel gezogen Der zauberhafte Schwindel, der aus einer Reihe von magischen Tricks besteht, ist in diesem Jahr eine der Attraktionen des beliebten „Ehrenfeld-Hopping“. Beim Hopping geht es darum, von Tür zur Tür durchs Veedel zu ziehen und sich dabei von Konzerten, Kultur und Kunst bei kühlem Bier unterhalten zu lassen. Ein Veedel, ein Abend, 49 Veranstaltungen in 23 Bars und Clubs und 14 Geschäften – ein Konzept, das sich bewährt hat. Das Ehrenfeld-Hopping findet bereits zum 24. Mal statt. Bis zu 20.000 Besucher hatte das Veranstalter-Team aus Jens Ponke (39) und Sören Ruppenthal (25) diesmal erwartet. Und ein Blick in die prall gefüllten Clubs und Bars reicht, um diesen Prognosen Glauben zu schenken. Viele Unterschiedliche Künstler traten auf Die Band „Panic Room“ begeistert mit ihrem modernen Sound zwischen Post-Punk und New-Wave jüngere und ältere Musikfreunde im rappelvollen Bürgerzentrum Ehrenfeld gleichermaßen. Sängerin Frau Winzig liefert derweil eine große Show im „The Bär“. Und auch die Beatbox-Violinen-Kombination von „Bad Influence“ im Café Frank wird bestens vom Publikum aufgenommen. In der „Braustelle“ wird Schulter an Schulter, dicht an dicht zum rockigen Sound von „JoJo“ Weber und seiner Band geschunkelt. Die Gäste sind glücklich, Kneipen-Besitzer Uta und Peter Esser sind es auch. Ein Spiegel des Viertels „Wir sind von Anfang an beim Ehrenfeld-Hopping dabei gewesen und haben jedes Jahr viel Spaß an der Sache, auch wenn es sehr stressig ist“, so Peter Esser (51). „Das Hopping ist für uns eine Möglichkeit, unseren Bekanntheitsgrad zu erweitern.“ Mancher, der für den Abend von außerhalb erstmals nach Ehrenfeld kommt, verliebt sich in das Veedel und wird zum Stammkunden. Ähnlich sieht das Miki Staffel, „die Eisdielerin“. Ihr Eis-Café hat sie vor rund anderthalb Jahren im Heliosviertel eröffnet. In diesem Jahr nimmt sie zum ersten Mal am Ehrenfeld Hopping teil. „Ich war sofort von der Idee angetan“, so Staffel. Auch die neuen Eis-Cocktails fanden im Laufe des Abends viele Abnehmer. „Mit den Fotos von Geli konnten wir außerdem noch einen kulturellen Mehrwert aus dem Veedel geben“, sagt Staffel. Zum Ehrenfeld-Hopping hatte Künstlerin Geli Klein einen Teil ihrer urbanen Stadt-Fotografien im Café ausgestellt. Diese sollen nun auch über den Rahmen des Hoppings hinaus hängen bleiben, und nach drei Monaten wird Klein neue Fotografien liefern. Die Verbindung aus Kunst und Genuss, Kultur und Kölsch macht den Geist des Hoppings aus und ist das Erfolgsrezept, auf das Ponke und Ruppenthal bereits seit einem Jahrzehnt bauen, anfangs wurde mehrmals im Jahr gehoppt, mittlerweile einmal, im Frühjahr. Mit der Bandbreite ihrer Veranstaltungen sind sie sehr zufrieden. Sören Ruppenthal empfindet die Mischung aus Kultur und Party sehr ausgeglichen, es sei beinahe ein Spiegel des Veedels: „Es gibt eine Programmverpflichtung. Jede Location muss den Besuchern etwas bieten, ein Konzert, eine Lesung, Ausstellung, Theater oder ähnliches. Bei der Auswahl mischen wir uns aber nicht ein, aus Gründen der Authentizität.“ Jens Ponke setzt hinzu: „In Ehrenfeld ist viel Subkultur, aber auch viel Mainstream angekommen. Mit jeder Veränderung des Veedels verändern wir uns mit.“ Das nächste Hopping steht in jedem Fall schon fest im Kalender: Auch 2018 wird am zweiten Samstag im April wieder durch Ehrenfeld gehoppt. Das sagen die Besucher über das Ehrenfeld-Hopping 2017 „Obwohl ich in Köln geboren bin, war ich noch nie in Ehrenfeld unterwegs. Beim Hopping habe ich jetzt viele Bars und Facetten des Veedels erkundet. Ich komme bald wieder.“ – Giuseppe La Monica (29) von der Schäl Sick (Poll) „Man zieht von Bar zu Bar und lernt seine eigene Stadt immer besser kennen. Ich bin schon mindestens zum fünften Mal dabei. Das Hopping in Ehrenfeld ist mein Kölner Lieblings-Hopping.“ – Nina Blair (39) von der Schäl Sick (Kalk) „Ich entdecke bei jedem Hopping etwas Neues in meinem Viertel. So geht man nicht immer nur in seine Lieblings-Kneipen, sondern lässt sich auch mal an unbekannte Stellen treiben.“ – Torsten Hess (37) aus Ehrenfeld „Es ist eine tolle Gelegenheit, mal wieder in die schönste Stadt der Welt zu reisen. Ich bin zum ersten Mal beim Hopping. Und es gefällt mir echt gut, dass alles Tür an Tür ist.“ – Ulrike Pawelec (32) aus Dortmund...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta