Werbung

Kultur: Künstler Jonathan Meese präsentiert Virtual Reality

Brigitte und Jonathan Meese gemeinsam im Martin-Gropius-Bau

Berlin. Einen bescheidenen 25-Quadratmeter-Raum braucht der ansonsten dem Minimalismus jeder Art fern stehende berühmt-berüchtigte Gesamtkunstwerker (Schreiber, Bildhauer, Performer, Theatermacher) Jonathan Meese (48) für seine erste Virtual-Reality(VR)-Arbeit im Martin Gropius Bau. Die gut zwei Meter hohen Wände des klinisch weißen Kubus sind dekorativ mit Schleifen und Schlangenlinien bemalt.

In der Ecke am Boden liegt ein Bett mit zwei Krimis von Wallace ("Der goldene Hades", "Der unheimliche Mensch"), daneben ein Plüschsessel betrüblicher Farbgebung, ein Eimer mit Pinsel und knallroter Farbe, in der Mitte eine Handvoll Hocker fürs Publikum. Nur jeweils fünf Leute werden eingelassen, bekommen ein sturzhelmähnliches Riesengerät mit integriertem Fernsehbildschirm sowie Kopfhörern über die Schädel gestülpt. Und los geht die Acht-Minuten-Aktion mit dem Monumental-Motto "Mutter und Sohn = Realität trifft Kunst (Z.U.K.U.N.F.T. der Unendlichkeit)".

Der Künstler liegt schnarchend im Bett

Im Sturzhelm-TV sieht man den üppigen Haarschopf des schnarchenden Künstlers im Bett. Dann kommt Mutter Brigitte Meese, eine liebenswürdige Dame von 88 Jahren mit Bubikopf, Bluse, Strickjacke. Energisch weckt sie Sohnemann: "Aufstehen, Kunst machen!" Und bringt Kaffee. "Ohne Zucker, weißt ja, darfst nichts Süßes". Nun springt der Künstler in seiner klassischen Adidas-Kluft aus den Federn und macht los mit Kringeln und Schleifen. "Kunst ist einfach mal loslegen. Ist geiler als Picasso." "Ja, sieht gut aus", k...

Lesen Sie hier weiter!