Kulturbrauerei: Wegen Israel: Bands boykottieren Berliner Popkultur-Festival

Israel-Gegner in Kreuzberg (Archivbild)

Dem Berliner Pop-Kultur Festival springen die Künstler ab. Schon drei Acts – Mazzaj Rap Band-Syria, Hello Psychaleppo aus Syrien, die Tunesierin Emel Mathlouthi und Islam Gipsy und EEK aus Ägypten – haben ihre Teilnahme zurückgezogen. Nun wird die Veranstaltung am 23. August in der Kulturbrauerei wohl ohne sie stattfinden.

Auslöser für die Entscheidung ist ein Online-Aufruf der Israel-Boykott-Kampagne "BDS" ("Boykott, Divestment, Sanctions"), die den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will. Weil sich die israelische Botschaft in Berlin an der Finanzierung des Musik-Events beteiligt, wirft der BDS ihr vor, damit ein "weißgewaschenes, falsches Bild des Staates 'Israel'" zu zeichnen. Der jüdische Staat, der von den Verfassern konsequent in Anführungszeichen geschrieben wird, unterdrücke die Palästinenser.

Boykott gegen Künstler und Kultur

Der Vorgang weckt Erinnerungen an eine BDS-Kampagne gegen ein spanisches Reggae-Festival vor zwei Jahren. Im August 2015 hatte der BDS das spanische "Rototom"-Festival dazu gedrängt, den Sänger Matisyahu auszuladen. Dieser sei ein "Zionist", der "Apartheid und ethnische Säuberungen" durch den israelischen Staat unterstütze, hieß es damals. Die Veranstalter folgten dem Ruf und verlangten von ihm, eine schriftliche Erklärung abzugeben, in der er Israel verurteilt. Nur hatte der Aufruf einen kleinen Schönheitsfehler. Matisyahu ist US-Amerikaner und hat mit Israel nichts zu tun.

Weil kein anderer Künstler des Festivals in de...

Lesen Sie hier weiter!