Kulturpolitik: Hartmut Dorglerloh lässt den Humboldt-Forums-Knoten platzen

Berlin. Vermutlich kann Hartmut Dorgerloh die Frage nicht mehr hören, wie sein vor drei Wochen angetretener Job denn so sei? „Einfach kann jeder!“ pariert der neue Schlossherr. Allerdings hänge nicht alles an ihm, ergänzt er, sondern ebenso an den Partnern.

Damit beschriebt er sein Jobprofil sehr gut: Er soll den Betrieb zum Laufen bringen, vor allem aber Ausgleich schaffen zwischen den Nutzern im Humboldt Forum, die auf ihre Autonomie pochen. Dazu gehören die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Stadtmuseum, die Humboldt-Universität samt Land Berlin und dem Kanzleramt.

Machtrangelei und Eifersüchteleien möge er befrieden. Und ja, nicht zu vergessen, der Druck auf die Provenienzforschung. Dazu braucht Dorgerloh politisches Fingerspitzengefühl, Sinn für Diplomatie und die zupackende Kraft eines Pragmatikers. Das ist nicht wenig.

Dorgerloh: Vielstimmigkeit im Haus ist Programm

Das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) oft beschworene Haus aus „einem Guss“ will der Generalintendant so nicht stehen lassen, weil das Publikum eben „nicht aus einem Guß“ sei, und eine Glasur die Unterschiedlichkeit der einzelnen Player verdecke. Vielstimmigkeit im Haus sei Programm, Raum genug für den „kritischen Weltbürger“ sei gefragt.

Hartmut Dorgerloh sitzt an diesem Abend recht entspannt auf dem Podium in der Staatsbibliothek, initiiert vom neu formierten Forum Kultur der CDU Berlin. Anderthalb Jahr vor der geplanten Eröffnung des Humboldt Forums möchte man den Stand der Dinge diskutieren.

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