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Erotisches Kunst-Projekt: Louvre verklagt Pornhub

Die "Venus von Urbino" ist eines der Meisterwerke von Titiano in den Uffiziern in Florenz - und Vorlage eines Pornhub-Videos. (Bild:REUTERS/Regis Duvignau)
Die "Venus von Urbino" ist eines der Meisterwerke von Titiano in den Uffiziern in Florenz - und Vorlage eines Pornhub-Videos. (Bild:REUTERS/Regis Duvignau)

Die Erwachsenen-Versionen von klassischen Gemälden gibt es beim Pornhub-Projekt "Show Me the Nudes" zu sehen. Jetzt klagen mehrere große Museen gegen die Website.

Die pornografische Website Pornhub will mit ihrem ambitionierten Projekt nach eigenen Angaben ihren Nutzern klassische Kunst nahebringen. Doch die Besitzer der echten Gemälde sind davon nicht besonders begeistert. Die Idee hinter dem Porno-Projekt: Berühmte Gemälde werden von einschlägigen Darstellerinnen und Darstellern als Stillbilder nachgestellt, die dann lebendig werden und das Bild als erotischen Film fortführen. Das Ganze präsentiert Pornhub als interaktive Website und App. Dabei werden berühmte Werke aus den größten Museen der Welt benutzt. Von den Uffizien in Florenz genauso, wie aus dem Prado in Madrid oder dem Louvre in Paris.

So beginnt dann Tizians "Venus von Urbino" unvermittelt zu masturbieren. Und der "Männliche Akt" von Degas wird plötzlich oral befriedigt. Um dem Projekt einen Anschein von Kunst-Pädagogik zu geben, gibt es zu jeder Szene eine kleine Einführung, in der einzelne Aspekte der erotischen Verschlüsselung und Absichten der Maler erklärt werden. Die Rolle der Sprecherin ist mit der bekannten italienischen Darstellerin Cicciolina prominent besetzt. Sie selbst spielt in einer XXX-Variante von Botticellis "Venus" mit, die sich schnell zu einer Orgie entwickelt.

Museen schalten Anwälte ein

Die Museen zeigen sich wenig erfreut über diese Interpretation der klassischen Werke. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, haben sowohl die Verantwortlichen der Uffizien, wie auch die des Louvre bereits rechtliche Schritte gegen Pornhub eingeleitet. Dabei geht es um die nicht autorisierte Abbildung der Kunstwerke, für deren Lizenzierung die Museen normalerweise hohe Summen fordern. Der Website The Daily Beast sagte ein Sprecher der Uffizien: "Niemand hat die Erlaubnis für die Nutzung der Kunst gegeben." In der Regel müsse das Museum seine Zustimmung zu jeglicher Verwendung der Werke geben. "In diesem Beispiel wäre das wohl kaum autorisiert worden", so der Vertreter des italienischen Museums. Auch der Louvre hat seine Anwälte eingeschaltet und erwartete, dass die Videos sofort von der Seite genommen werden. Aus dem Pariser Museum war das Werk "Gabrielle d'Estrees und eine ihrer Schwestern" als Vorlage benutzt worden. Das berühmte Gemälde zeigt die beiden Frauen mit nacktem Oberkörper im Bad.

Dabei wollte Pornhub die User doch eigentlich nur dazu animieren, wieder in die Museen zurück zu kehren, glaubt man Darstellerin Asa Akira, die als Markenbotschafterin für die Website fungiert. "Es gibt einen ganzen Schatz an erotischer Kunst auf der Welt, den man nicht auf Pornhub findet," sagte Akira in einem Statement. Diese Kunstwerke aus der Zeit vor dem Internet seien überall in Museen zu finden. "Wenn die Menschen jetzt wieder in den Louvre oder das MET gehen, können sie einfach 'Classic Nudes' öffnen und ich werde ihre Museumsführerin sein", versprach die Darstellerin.

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