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Kunstwerk ruiniert: Oma „restauriert“ Gemälde aus dem 19. Jahrhundert

Diese Oma hat es nur gut gemeint! Eine 80-jährige Spanierin aus der Provinz Saragossa konnte den Anblick eines verfallenden Kirchen-Gemäldes in ihrer Nachbarschaft nicht mehr ertragen. Kurzerhand legte sie selbst Hand an, um das Kunstwerk zu restaurieren. Leider nicht zu dessen Vorteil.

Das Freskogemälde „Ecce Homo“, das in einer Kirche in dem spanischen Ort Boja hängt, hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Von dem Jesusbild aus dem 19. Jahrhundert blättert die Farbe ab – es wird höchste Zeit, das von dem Maler Elías García Martínez (1858-1934) stammende Kunstwerk zu restaurieren. Dank der Geldspende einer Enkelin des Künstlers sollte dies auch in naher Zukunft geschehen.

Doch eine Seniorin, die in direkter Nachbarschaft der Kirche wohnt, kam diesen Plänen zuvor. Da die 80-Jährige den Anblick des verfallenen Wandgemäldes offenbar keine Minute länger ertragen konnte, „restaurierte“ sie es auf eigene Faust. Wie der örtliche Kulturrat Juan Maria de Ojeda gegenüber der spanischen Tageszeitung „El País“ erklärte, habe die Frau spontan und „mit guten Absichten“ gehandelt, jedoch „ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen“. Leider sei die ganze Sache etwas außer Kontrolle geraten. Heißt: Die alte Dame hat das Fresko ruiniert. Als ihr das klar wurde, beichtete sie die ganze Geschichte sofort bei der Stadtverwaltung.

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„Ecce Homo“ ist zwar nicht von finanziellem, dafür aber von ideellem Wert für die Bewohner des spanischen Ortes. Die Familie sei regelmäßig zur Sommerfrische nach Boja gekommen, so de Ojeda gegenüber „El País“. „In einem dieser Sommer hat der Künstler das Gemälde angefertigt und es den Menschen hier überlassen.“ Nun soll ein professioneller Restaurateur das Ausmaß des Schadens beurteilen und retten, was noch zu retten ist.