Kuriose Gesetzeslücke: Irland legalisiert für einen Tag harte Drogen

Eigentlich verboten: Crystal Meth.

Ecstasy, Ketamine, Crystal Meth oder Zauberpilze: Alle diese Drogen waren in Irland für einen Tag legal. Schuld daran ist eine Gesetzeslücke, oder besser gesagt ein juristisches Malheur. Ein Berufungsgericht hatte am Dienstag das irische Betäubungsmittelgesetz aus dem Jahr 1977 für ungültig erklärt, schreibt "n24.de". Dadurch waren mehr als 100 verschiedene Drogenarten konsumierbar, ohne dass man sich dadurch strafbar machte. Das Parlament in Irland trat noch am Abend zusammen, um die ungewöhnliche Gesetzeslücke so schnell wie möglich zu beseitigen.

Bis dahin sind Crystal Meth, Ecstasy oder auch die sogenannten Legal Highs auf der Insel legal. Nicht betroffen ist der Konsum von Heroin, Kokain und Cannabis, die allesamt nicht unter das als nichtig erklärte Gesetz fallen. Das Parlament war natürlich sofort alarmiert und traf sich noch am Abend, um über eine bereits vorbereitete Gesetzesvorlage abzustimmen, die den Konsum entsprechender Substanzen wieder illegal machen sollte. In Kraft treten wird der Erlass, auch wenn er noch am Mittwoch unterschrieben wird, trotzdem erst am Donnerstag. Der Verkauf von sowie der Handel mit Drogen war von der kurzzeitigen Gesetzeslücke übrigens nicht betroffen. Gesundheitsminister Leo Varadkar appellierte an jene, die die vorübergehende Entkriminalisierung auszunutzen gedenken, so der "Spiegel": Sie sollen auf ihre Gesundheit achten.

Zu der Entscheidung des Berufungsgerichts kam es in der Verhandlung eines Falles, in dem ein Mann ursprünglich verurteilt worden war, weil er 2012 4-Methylethcathinon (4-MEC) besaß. Dieser Stoff wurde vor vier Jahren zusammen mit etwa 100 anderen für illegal erklärt. Das Berufungsgericht erklärte jenes Gesetz für ungültig.

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