Kurioser Twitter-Fake-Account um falsche Professorin

Auf Twitter macht derzeit der Fall eines kuriosen Fake-Accounts die Runde: Eine angeblich bisexuelle Universitäts-Professorin mit indianischer Abstammung twitterte über ihre Covid-19-Erkrankung und die tragischen Folgen. Was hinter der ganzen Geschichte steckt.

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Eine angebliche Professorin twitterte über zwei Jahre regelmäßig auf der Plattform, bevor sie als Fake-Account entlarvt wurde. (Symbolbild: Getty Images)

Nichts deutete auf einen Fake-Account hin: Der Twitter-Nutzer @Sciencing_Bi postete regelmäßig und schien vollkommen authentisch zu sein. Als bisexuelle Professorin mit indianischen Wurzeln schrieb sie viel über ihre Schwierigkeiten in der akademischen Welt. Sie hätte mit der Anerkennung dort zu kämpfen, was sich einmal mehr in der Coronavirus-Pandemie zeigte.

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Fake-Erkrankung an Covid-19

Im Juni schrieb @Sciencing_Bi, dass ihr Arbeitgeber, die Arizona State Universität, sie zwingen würde, rund 200 Studenten persönlich zu empfangen. Ein unnötiges Risiko in der Pandemie. Schließlich twitterte @Sciencing_Bi, dass sie schwer an Covid-19 erkrankt sei. Sie bat ihre Follower um Hilfe in Form von Spenden. Doch das Virus wütete weiter. Letztendlich starb die bisexuelle Professorin an ihrer Covid-19-Infektion.

“Leider muss ich zugeben, dass ich nicht länger glaube, dass @Sciencing_B eine echte Person war. Ich habe viel mit ihr auf Twitter interagiert. Sie wirkte sehr authentisch und echt auf mich und viele andere Nutzer. Ich weiß nicht genau, was da gerade abgeht, aber ich musste einfach was sagen.“

Bekannt wurde ihr Tod durch eine gewisse BethAnne McLaughlin, die andeutete, in einer Beziehung mit @Sciencing_B zu sein. Doch einige Twitter-Nutzer wurden misstrauisch und begannen die ganze Geschichte anzuzweifeln. Schließlich kam heraus: Die bisexuelle Professorin ist ein Fake-Account, der über Jahre hinweg bestand! An der Arizona State Universität gibt es kein Fakultätsmitglied, dass auf @Sciencing_B passt. Der Account wurde wohl kreiert von BethAnne McLaughlin, die an der Spitze der Gruppe MeTooSTEM steht, die sexuelle Belästigung und Diskriminierung im akademischen Umfeld bekämpfen will.

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Twitter sperrte den Account

McLaughlin steckte eine Menge Arbeit in ihr Projekt: Für den Fake-Account wurden Bilder von Agenturen verwendet, um ihn echt aussehen zu lassen. Sie hielt sogar ein öffentliches Online-Gedenken für die verstorbene Professorin ab. Twitter sperrte schließlich sowohl den Fake-Account als auch den von McLaughlin.