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Kurioses Urteil: Mann kann entweder heiraten oder ins Gefängnis gehen

Hochzeit per Gerichtsurteil: Josten Bundy und Elizabeth Jaynes heirateten auf richterliche Anordnung hin.

In Texas sorgt ein Urteil für Aufsehen. Ein 21-Jähriger wurde vom Gericht vor eine kuriose Wahl gestellt: Er konnte sich aussuchen, ob er ins Gefängnis geht oder stattdessen seine 19-jährige Freundin heiratet.

Der Hintergrund des seltsamen Urteils: Josten Bundy war in eine Auseinandersetzung mit dem Ex-Partner seiner Freundin Elizabeth Jaynes geraten. "Er hatte despektierliche Dinge über Elizabeth gesagt, also forderte ich ihn zum Kampf auf", zitiert der texanische Fernsehsender "KLTV" Bundy. Nachdem er den Ex-Partner seiner Freundin zweimal auf den Kiefer geschlagen habe, habe dieser zwar keine medizinische Behandlung benötigt, ihn aber trotzdem des tätlichen Angriffs angezeigt. "Ich habe die Dinge selbst in die Hand genommen und ich weiß, dass das falsch war", so Bundy weiter. "Ich wurde besser erzogen, aber es ist trotzdem passiert."

Doch die Einsicht des Angeklagten reichte nicht aus, um Richter Randall Rogers von einer Strafe absehen zu lassen. Er erlegte Bundy vielmehr ungewöhnliche Bewährungsauflagen auf. Neben dem Schreiben von Bibelversen und der Gang zu einer Beratungsstelle gehörte dazu auch, dass Bundy seine Freundin innerhalb von 30 Tagen zum Traualtar führen muss – andernfalls, so Rogers, sollte Bundy für 15 Tage ins Gefängnis.

Zuerst hatte Bundy überlegt, die Haftstrafe anzutreten, doch da der Richter ihm keinen Anruf gewähren wollte, mit dem er seinen Arbeitgeber über die Zwangsarbeitspause informieren konnte, entschied sich das Paar schließlich, die Bewährungsauflagen anzunehmen.

"Er hat uns beide bestraft", sagte die 19-jährige Braut im Interview mit der "Huffington Post". "Wir wollten eine Hochzeit im Freien, mit unserer Familie und unseren Freunden, aber stattdessen mussten wir nun drinnen heiraten." Weil durch das Urteil nur 18 Tage Zeit für die Planung blieben, konnten nicht einmal die engsten Familienmitglieder bei der Zeremonie dabei sein.

Warum Richter Rogers sich für ein solch ungewöhnliches Urteil entschieden hat, darüber lässt sich nur mutmaßen. Denn Rogers lehnte es nicht nur ab, öffentlich über diesen speziellen Fall zu reden – er möchte generell keine Kommentare über seine Verurteilungspraktiken geben.