Kündigung wegen Facebook-Foto

Dieses Profilbild kostete Gerod Roth seinen Job (Bild: Facebook/Geris Hilton)
Dieses Profilbild kostete Gerod Roth seinen Job (Bild: Facebook/Geris Hilton)

Wenn Geris Hilton gewusst hätte, welche Konsequenzen sein neues Profilfoto auf Facebook haben würde, hätte er wahrscheinlich im Traum nicht daran gedacht, es zu posten.

Geris Hilton, der mit richtigem Namen Gerod Roth heißt, wurde kurz nach Veröffentlichung seines Profilbildes auf Facebook von seiner Firma gefeuert. Grund für die Kündigung waren rassistische Kommentare, die unter dem Foto gepostet wurden. Das Selfie zeigt Roth zusammen mit Cayden Jace, dem dreijährigen Sohn seiner Kollegin Sydney.

"Ich wusste nicht, dass du ein Sklavenbesitzer bist", "Schwarzmarkt" oder "Gib dem armen Kind was zu essen" waren nur einige wenige fremdenfeindliche Kommentare von Freunden, die unter dem Bild veröffentlicht wurden. Roth selbst bezeichnete den Jungen als "barbarisch". Schnell verbreitete sich die Aufnahme mit den rassistischen Anmerkungen im Netz, Roth verlor seinen Job. Mit einem Statement - ebenfalls auf Facebook - distanzierte sich der Vorsitzende der Polaris Marketing Group in Atlanta von seinem Mitarbeiter: "Ich und die komplette PMG-Familie dulden ein solches Verhalten nicht."

Caydens Mutter Sydney meldete sich im sozialen Netzwerk ebenfalls zu Wort und postete eine Collage mit Bildern ihres Sohnes und den Worten: "Das ist Cayden Jace! Die Liebe meines Lebens, mein Augapfel, mein Ein und Alles." Sie betonte außerdem: "Wenn Menschen von ihm hören, will ich, dass sie diese Bilder von ihm im Kopf haben. Nicht dieses verstörende Foto und seine Kommentare." Sie kennzeichnete den Post mit dem Hashtag "HisNameIsCayden" (Sein Name ist Cayden).

Das ist Gerod Roths neues Profilbild (Bild: Facebook/Geris Hilton)
Das ist Gerod Roths neues Profilbild (Bild: Facebook/Geris Hilton)

Inzwischen scheint auch Gerod Roth Reue zu zeigen und veröffentlichte ein neues Profilfoto. Es zeigt ihn, wie er ein Schild mit dem Hashtag "HisNameIsCayden" vor seine Augen hält. In einem Facebook-Status behauptet Roth außerdem, selbst "Opfer" geworden zu sein. Die Kommentare seien aus dem Kontext gerissen worden, um ihn als "Rassisten" und "abscheulichen Menschen" darzustellen. "Ich hab das Foto als Profilbild genommen, ohne jegliche Ahnung, dass Cayden darin böswillig von zufälligen Internetbekanntschaften zerrissen werden würde", schreibt Roth.

Desweiteren heißt es in seinem Post: "Der Top-Kommentar oder der zweite Kommentar unter dem Bild lautete 'Wem gehört dieser reizende Junge?', worauf ich antwortete 'Das ist der Sohn einer Kollegin. Ich passe auf ihn auf, solange sie in einem Meeting ist' und darauf die Antwort bekam 'Du willst mir sagen, dass irgendwelche Kinder wahllos und wild durch dein Büro rennen?' und ich sagte: 'Er ist barbarisch.' Nie in einer Million Jahren hätte ich das im Zusammenhang mit seiner Hautfarbe oder Herkunft gesagt. Es war einfach nur ein bedeutungsloser, verspielter Kommentar und KEINESFALLS rassistisch. Ich habe sogar meine eigene Tochter oft als wild oder barbarisch bezeichnet, wenn sie herumtobte und einfach nur Kind war."

Facebook hat das umstrittene Profilbild inzwischen wegen Beschwerden mehrerer User von Roths Seite gelöscht.

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