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"Löwe" Maschmeyer gnadenlos

Bittere Abrechnung: Die sechste Staffel "Die Höhle der Löwen" ging mit einer "Beileidsbekundung" von Carsten Maschmeyer zu Ende ...

Kein Deal? Damit muss man rechnen in der "Höhle der Löwen". Doch dieses vernichtende Urteil sahen Andreas Klett und Leo von Klenze mit "Scansation" sicher nicht kommen. Carsten Maschmeyer fand gar kein Ende bei seiner "Beileidsbekundung": "Das ist kein Start-up, das ist ein Start-down!", wetterte er. Und: "Die laufen mit 'ner Wasserpistole in 'nen Atomkrieg!" Doch was hatten die beiden Gründer im Staffelfinale Katastrophales vorgestellt?

Die App der Münchner, "Scansation", soll das Einkaufen im Supermarkt schneller machen. Der Kunde scannt seine Produkte selbst beim Hereinlegen in den Einkaufswagen mit dem Handy. Das Ein- und Ausladen an der Kasse entfällt. Dort muss man nur noch bezahlen. Im Grunde also nichts Schlechtes. Doch die beiden Gründer konnten in zwei Jahren erst zwei Supermärkte von ihrer Idee überzeugen - und das bei einer nicht gerade zurückhaltenden Bewertung von 3,33 Millionen.

"Ich überlege wirklich, wie ich Ihnen helfen kann, aber eigentlich kann ich Ihnen nur helfen, indem ich Ihnen mein Beileid ausspreche!", erklärte Maschmeyer. "Sie brauchen Tausende Märkte und Millionen User! Sie stehen vor einem unbewältigbaren Aufgabenturm. Sie haben da keine Chance!" Die Gründer wollen trotzdem weitermachen. Allerdings ohne "Löwen". Neben Maschmeyer war auch Nils Glagau richtig sauer: "Diese Bewertung aufzurufen, find ich frech. Hab ich keine Lust drauf!"

Witwe Bolte lässt grüßen

Und noch eine Hammer-Bewertung: Leon Benedens und Paul Seelhorst aus Berlin sahen den Wert ihres Start-ups bei gut zehn Millionen Euro. Die beiden bieten mit "fairment" fermentierte Produkte an. Diese sollen unter anderem die Darmflora ins Gleichgewicht bringen. Carsten Maschmeyer ließ sich nicht lange bitten und half den Gründern beim Kombucha-Brauen. Dabei begeisterte sein "Witwe Bolte"-Haarnetz nicht nur Judith Williams.

Das Produkt überzeugte schließlich, jedoch schlug den Investoren die "extrem progressive Bewertung" ordentlich auf den Magen. "Sie geben mir ein komisches Gefühl!", verriet Dagmar Wöhrl. "Ich bin doch auch was wert!" - "Ich auch!", entgegnete da gleich Leon Benedens. Dennoch gab es ein Angebot: 950.000 Euro für 30 Prozent. "Take it or leave it", erklärte Williams, die ihren Buddy Frank Thelen noch mit ins Boot nahm. Benedens und Seelhorst versuchten dennoch zu verhandeln. Kein Deal. Maschmeyer fasste zusammen: "Unseriöses Angebot - super tolle Gründer!"

Nichts reimt sich auf "ooshi"

Auch die Gründerinnen Kristine Zeller und Dr. Kati Ernst konnten die "Löwen" überzeugen, wenngleich die Namensgebung für ihr Start-up "ooshi" etwas fragwürdig verlief: "Das heißt 'Uschi' - reimt sich auf ...", scherzte Judith Williams. "Auf Maschi!", schlug Carsten Maschmeyer anständigerweise vor. Aber: "Wir wollten es zuerst 'Mooshi' nennen, mit der entsprechenden Assoziation", verrieten die beiden Damen, die mit "ooshi" Periodenunterwäsche vertreiben. "Dann dachten wir, das ist vielleicht doch too much!" Frank Thelen bekam mal wieder zu viel und gratulierte: "Tolle Entscheidung, dass ihr das M weggelassen habt!"

Bei der Periodenunterwäsche wird das Menstruationsblut von einem Membransystem aufgesaugt. Die Panties können wie normale Wäsche getragen werden und sind bei 40 Grad waschbar. Dagmar Wöhrl war jedoch nicht überzeugt: "Ich würde mich nicht ganz wohlfühlen!" Williams war ebenfalls skeptisch, wollte jedoch investieren: 300.000 Euro für 30 statt 10 Prozent. Die Gründerinnen boten 15 Prozent an. Kein Deal!

Die Höhle der Lust?

Mehr Glück hatte Elias El Gharbaoui aus Bornheim. Der junge Gründer stellte "Elimba" vor, ein Kakaogetränk, dem eine euphorisierende, sogar aphrodisierende Wirkung zugesprochen wird. Während sich Nils Glagau auf eine "kleine Orgie" freute, machte sich Handelsmogul Ralf Dümmel Sorgen um seine Zurechnungsfähigkeit: "Müssen wir jetzt aufpassen, dass wir nicht zu viel davon trinken? Nicht dass wir tanzen und Angebote machen ..."

Doch die Feier blieb aus. Einzig Südamerika-Fan Nils Glagau war bereit zu investieren: "Du hast einen 'Löwen' hier, der fast Gleiches erlebt hat." Denn auch Glagau war in jungen Jahren monatelang im "Maya-Land". Er versprach Elias 50.000 Euro plus "Power und Herzblut" für 25 Prozent. Schließlich ging er immerhin auf 24,9 Prozent runter. Deal! "Da werden wir mal alle aphrodisieren!"