Hamann poltert: “Lächerlichste Entscheidung jemals”
Fußball-England in heller Aufruhr!
Am Samstag verlor Manchester City das Derby gegen Manchester United mit 1:2, unter anderem, weil Bruno Fernandes in der 78. ein Tor erzielte, das zu großen Kontroversen führte.
„Das ist die lächerlichste Entscheidung, die ich jemals gesehen habe. Gebt uns unseren Fußball zurück“, twitterte beispielsweise der ehemalige Premier-League-Profi Didi Hamann. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)
„Wie konnte DAS gegeben werden?“, titelte die Daily Mail. „ManUnited bekommt RIESIGE Hilfe vom VAR, da Marcus Rashford klar im Abseits steht.“
Andere Blätter wie der Mirror erklärten derweil, warum das Tor aus ihrer Sicht zurecht gezählt habe. Auch der ehemalige Schiedsrichter Peter Walton sagte bei BT Sport das Tor sei regulär gewesen und Rashford habe sich schlicht „clever“ verhalten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
VAR ermöglicht umstrittenes United-Tor
Was aber war überhaupt passiert?
Casemiro hatte von der rechten Seite Rashford mit einem Steilpass auf die Reise geschickt. Rashford, der sich klar im Abseits befand, sprintete dem Ball hinterher und musste ihm quasi schon aus dem Weg gehen, als er den heranrauschenden Bruno Fernandes bemerkte. Rashford hatte den Ball nicht berührt und Fernandes vollendete zum Ausgleich - der allerdings zunächst nicht gegeben wurde. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)
Doch nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten hatte der Treffer dann doch Bestand. Weil Rashford nicht aktiv eingegriffen habe.
Guardiola unzufrieden mit Schiedsrichter-Entscheidung
Eine Ansicht, die City-Trainer Pep Guardiola wenig überraschend nicht teilte. „Marcus Rashford ist im Abseits, Bruno Fernandes nicht. Rashford hat unseren Torhüter und unsere Innenverteidiger beeinflusst“, befand der Spanier nach dem Spiel, machte die Entscheidung aber nicht für die Niederlage verantwortlich.
Tatsächlich hatte City-Abwehrmann Akanji Rashford im direkten Duell mit einem Schritt in die Gegenrichtung bewusst Abseits gestellt und hatte so keine Chance mehr, einzugreifen. Auch bei Torhüter Ederson, der für seine offensive Spielweise bekannt ist, hätte man durchaus argumentieren können, dass er den Pass abgelaufen hätte, wenn Rashford nicht auf ihn zugesprintet wäre.
Experten sind sich nicht einig
Ähnlich ordnen es die deutschen Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben ein. „Rashford sprintet gewissermaßen mit dem Ball, ohne ihn zu berühren, wird also eindeutig aktiv, deutet sogar einmal kurz ein Ausholen an. Aus meiner Sicht eine Beeinflussung der Verteidiger in deren Möglichkeit, den Ball zu spielen, und damit strafbares Abseits“, schrieben sie auf Twitter.
„Auch der Torwart konnte sich nicht sicher sein, wer denn nun schießen würde, die Verteidiger ebenso. „Ich finde es schwieriger, hier eine Entscheidung gegen ein strafbares Abseits zu begründen, als die Begründung für das Abseits“.
Der oben erwähnte ehemalige Premier-League-Referee Peter Walton argumentierte derweil so. „In der Regel geht es darum, ob er den Ball berührt oder einen Gegenspieler stört, der den Ball spielt. Er tut beides nicht, also hat er nach geltendem Recht nichts falsch gemacht.“
Auch Torschütze Fernandes äußerte sich nach der Partie. „Ich wusste nicht, ob einer von uns im Abseits war oder nicht“, sagte er BT Sport.
„Aber es hatte auch keine Bedeutung, weil niemand in seiner Nähe war. Es hatte keinen Einfluss auf das verteidigende Team. Es ist was es ist, es ist ein Tor und am Ende des Tages sind wir erleichtert darüber.“