Löw reagiert auf Neuer und ter Stegen

Nur kein weiterer Stress: Bundestrainer Joachim Löw hat den Torwart-Zwist zwischen seinem Kapitän Manuel Neuer und dessen Rivalen Marc-André ter Stegen heruntergespielt.

"Wir alle können uns doch nur freuen, mit Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen zwei Weltklassetorhüter zu haben. Auch Kevin Trapp und Bernd Leno sind zu außergewöhnlichen Leistungen in der Lage. Es ist doch klar, dass jeder einzelne ehrgeizig ist und auch spielen will. In der Nationalmannschaft brauchen und wollen wir diesen Konkurrenzkampf", sagte Löw der Bild.

Auch Neuer (33) wollte am Dienstag nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. "Ich kann und werde dazu nichts mehr sagen. Es geht für mich nun um die Spiele, nicht nur mit der Nationalmannschaft, sondern auch mit dem FC Bayern", sagte der Münchner Torwart vor dem Gruppenauftakt des Rekordmeisters in der Champions League am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad. (Champions League: FC Bayern - Roter Stern Belgrad, Mittwoch ab 21.00 Uhr im LIVETICKER)

Löw erneuerte zudem seine Zusage, "dass auch Marc seine Chancen bei uns bekommen wird". Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und er "stehen zu unserem Wort". Grundsätzlich könne er die Enttäuschung von ter Stegen "verstehen, doch es ist nun mal so, dass nur einer spielen kann. Im Juni hatten wir ihn eingeplant, da war er leider angeschlagen. Manu hat bei uns zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt. Er ist unser Kapitän."

Ter Stegen: "Aussagen unpassend"

Ter Stegen hatte Neuer vor der Partie seines FC Barcelona bei Borussia Dortmund am Montag deutlich zurechtgewiesen. "Ich denke nicht, dass Manu etwas zu meinen Gefühlen sagen und diese bewerten muss. Seine Aussagen sind unpassend", sagte der 27-Jährige.

Ein klärendes Gespräch mit Neuer habe es noch nicht gegeben. "Der direkte Weg ist immer der beste", sagte Neuer dazu am Dienstag.

Ter Stegen hatte seine unbefriedigende Reservisten-Rolle nach der jüngsten Reise zur Nationalmannschaft für die Spiele gegen die Niederlande (2:4) und in Nordirland (2:0) als "schweren Schlag" bewertet. Neuer konterte: "Ich bin Mannschaftsspieler und denke immer an das Wohl der Mannschaft. Ich weiß nicht, ob das förderlich ist und uns das hilft. Auch wir Torhüter müssen zusammenhalten."

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Vor Löw hatte bereits Köpke auf die kritischen Aussagen der beiden Nationaltorhüter gelassen reagiert. Er habe "kein Problem" damit, "denn da ist nichts unter die Gürtellinie gegangen", sagte der 57-Jährige und ergänzte: Er könne "die Unzufriedenheit von Marc-Andre verstehen. Aber es ist nun mal eine Position, auf der wir stark besetzt sind und man leider nicht jedem Torhüter gerecht werden kann".