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Löws Fitness-Puzzle: Dauerbrenner und Sorgenkinder

Bundestrainer Joachim Löw ist seit 2004 beim DFB

Um einige seiner Stars nicht zu überlasten, gewährt Bundestrainer Jogi Löw den Bayern-Profis Mats Hummels, Joshua Kimmich, Jerome Boateng, Thomas Müller und Niklas Süle Sonderurlaub.

Auch Barcelonas Stamm-Torwart Marc-Andre ter Stegen und Chelseas Antonio Rüdiger mussten am Mittwoch noch nicht ins DFB-Trainingslager in Eppan (Südtirol) anreisen. Sie folgen dem bislang 19-köpfigen Kader am Freitag. Toni Kroos, der am Samstag mit Real Madrid erst noch das Finale der Champions League (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) bestreitet, stößt als letzter Nationalspieler hinzu.

"Gerade für die Bayern-Spieler, die in den letzten Monaten eine starke Belastung hatten, außer Sebastian Rudy und Manuel Neuer, ist es wichtig, dass sie noch einmal abschalten können. Um die Fitness machen wir uns keine Gedanken. ter Stegen und Antonio Rüdiger hatten am Wochenende auch noch Spiele", erklärt Team-Manager Oliver Bierhoff die Maßnahme. Das Ziel für die Sonderurlauber: Köpfe freibekommen, um dann im Kreise der Nationalmannschaft nochmal an die volle Belastungsgrenze gehen zu können.

Dabei ist das Pensum an absolvierten Partien für etliche Nationalspieler schon jetzt immens hoch. SPORT1 zeigt, wer im vorläufigen WM-Kader, gemessen an absolvierten Pflichtspielen für die eigenen Klubs, die Dauerbrenner sind.

(DFB-PK aus dem WM-Trainingslager Do. ab 12.30 Uhr im YouTube-LIVESTREAM und im LIVESTREAM auf SPORT1.de)

Über 40 Pflichtspiele

Die Premier-League-Legionäre Leroy Sane und Ilkay Gündogan absolvierten in dieser Saison je 49 Pflichtspiele für Meister Manchester City. Ter Stegen bringt es auf 48 Einsätze für Barcelona und rund 4300 Minuten Einsatzzeit. Ihm folgen Kimmich mit 47 Partien. Irre: Der Bayern-Verteidiger stand dabei knapp 1000 Minuten länger auf dem Platz als Gündogan. Julian Draxler brachte es bislang auf 47 Pflichtspiele, obwohl der Linksaußen bei Paris St. Germain keinen Stammplatz hat. Auf 45 Einsätze schafften es Leipzigs Timo Werner, Rüdiger und Müller. Toni Kroos, der ab Mitte Februar bis Anfang März mit Außenbandproblemen zu kämpfen hatte, lief bislang 42 Mal für Real auf – wie auch Süle bei den Bayern. Mats Hummels stand in 41 Partien rund 3500 Minuten auf dem Feld.

40 – 31 Pflichtspiele

Sami Khedira gewann mit Juventus Turin die Meisterschaft und den Pokal. Der Mittelfeld-Routinier absolvierte 40 Pflichtspiele bei rund 3000 Minuten Einsatzzeit. Leverkusen-Stammkraft Julian Brandt lief 39 Mal auf, Herthas Linksverteidiger Marvin Plattenhardt und Bayer-Torwart Bernd Leno 38 Mal. Gladbachs Matthias Ginter und Kader-Überraschung Nils Petersen bringen es auf 37 Pflichtspiel-Einsätze in dieser Saison. Mesut Özil hingegen wäre längst in anderen Sphären, würde der Mittelfeld-Star von Arsenal London nicht seit 4. Mai mit Rückenproblemen aussetzen müssen. Dennoch bringt es der Dauerbrenner auf etwa 3000 Minuten Einsatzzeit. Selbst Bayern-Reservist Rudy stand für den Rekordmeister bereits 35 Mal in Pflichtspielen in dieser Saison auf dem Platz. Jonathan Tah, der bei Bayer Leverkusen zwischen dem 22. April und 8. Mai wegen eines Muskelfaserrisses ausfiel lief 33 Mal für die Werkself auf. 31 Einsätze können Boateng (der seit dem 26. April wegen eines Muskelbündelrisses ausfällt) und Stuttgarts Mario Gomez vorweisen.

30 – 21 Pflichtspiele

Schalkes Leon Goretzka, der allein sieben Bundesliga-Spiele wegen einer Stressreaktion im Unterschenkel verpasste, absolvierte in dieser Saison bislang 29 Pflichtspiele für Königsblau. Kölns Jonas Hector, der zwischen September des Vorjahres bis zum 14. Januar wegen eines Syndesmoseband-Risses ausfiel, bringt es auf 22 Einsätze.

20 – 11 Pflichtspiele

Marco Reus, der sich im Mai 2017 einen Kreuzbandriss zuzog und am 10. Februar für Borussia Dortmund sein Comeback gab, konnte immerhin 15 Pflichtspiele für den BVB bestreiten. Muskuläre Probleme zwangen ihn ab Mitte März erneut für knapp drei Wochen Pause. Paris-Reservist Kevin Trapp stand als Nummer zwei in 13 Partien zwischen den Pfosten.

0 – 10 Pflichtspiele

Nach seinem dritten Bruch im linken Mittelfuß am 18. September fiel Neuer bis zuletzt aus. Die Folge: Nur vier Pflichtspiele für die Bayern in dieser Saison. Immerhin konnte er im Pokalfinale in Berlin am vergangenen Samstag sein Kader-Comeback geben.

Nur allzu verständlich, dass Löw und sein Trainerteam mitunter Sonderurlaub erteilen und zu Beginn des Trainingslagers das Training für die Mannschaft dosieren werden. „Wir denken natürlich lang und hoffen, zwei Monate zusammen zu sein", sagt Bierhoff. Den über allem steht nur ein Ziel: Die Titelverteidigung.